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„Hollow Man 2“ – Das Review, das keiner sehen will.

, „Hollow Man 2“ – Das Review, das keiner sehen will.

Irgendwie logisch: Nach dem Slater (= Slaughter = Schlachter) kommt der Bacon (Schinken). Oder umgekehrt? Egal: Nach Christian Slater in Teil 1 wollte es auch Kevin Bacon in Teil 2 noch mal wissen. Und so war auch er schneller unsichtbar, als ein Schnellsprecher „Einleitung!?“ rufen kann. Doch leider ging bei der Fortsetzung zum Achtungserfolg so einiges schief. So hat z.B. irgendein Witzbold das Drehbuch gegen SEINE Fassung eines Remakes von „Plan 9 From Outer Space“ ausgetauscht. Sehet her:

INFORMATIONEN:

Regie: Claudio Faeh
Jahr: 2001
Budget: Unbekannt wenig $

, „Hollow Man 2“ – Das Review, das keiner sehen will.
Durchsichtig schlecht
Inhalt: Irgendein Bekloppter ist unsichtbar und nimmt alle möglichen Leute auseinander, damit man ihm hilft(?). – Meine Fresse, können einen diese 2 Sätze Inhaltsangabe zur Last werden…

Besprechung:

„Hey, du da, Hausmeister!“

„Ich, Mister Produzenten-Sir?“

„Ja, der mit dem Besen und dem schlechten Südstaaten-Akzent! Ich brauche dich mal kurz hier!“

„Tut mir mächtig groß leid, Herr Produzenten-Mister! Ich angestellt für Boden-Wischiwisch. Darf nicht machen andere Tätigkeit!“

„Ach Quatsch, stell dich nicht so an! Also: Du drehst für mich erst mal diese Glühbirne in die Lampe da oben, dann räumst du die alten Dollarscheine aus dem Archiv und dann … führst du Regie bei dem Nachfolgerfilm zu ‚Hollow Man‘!“

„Aber, Mister Produzenten-Herr! Ich bin doch kein Macher von Film!“

„Doch, hier muss jeder mal ran: Der Typ, der das ‚Starship-Troopers‘-Franchise fortführt, hat schließlich auch bis vor kurzem als Bahnhofstricher gearbeitet.“

, „Hollow Man 2“ – Das Review, das keiner sehen will.

„Hey, Frau! Wir müssen hier so schnell wie möglich weg!“ – „Wohin denn?“ – „Wo wir noch nicht waren, Mädel.“ – „Sorry, mit der 5. sinnlosen Autofahrt sind uns diese Orte leider ausgegangen.“ – Standfest: Die Handlung besteht zu 80 % aus dummem Gucken. Wie? Nein, die restlichen 20 % sind leider keine Action, sondern nur das BLINZELN beim dummen Gucken…

Reden wir doch gleich mal über das (hier mal) wichtigste, die Effekte:

Hier stand ganz klar das Fachbuch „Einhändig Texturen schweben lassen mit Photoshop 2.0“ Pate. Außer schwebenden Blutergüssen und mal einem kränkelnden Weihnachtsbaum (= eingefärbtes Kreislaufsystem) gibt es hier nichts zu sehen. Sogar der Griff eines Messers, das einem Mann vom Unsichtbaren an den Hals gehalten wird, wird nicht gezeigt. So konnte man nach 2 Sekunden alibihaftem Herumschweben das Schneidwerkzeug wieder ganz normal dem Regieassistenten halten lassen. Die Kamera ist sowieso immer so nah an den Leuten dran, dass man vermutet, dass den professionellen Drehteilnehmern das falsche Serum gespritzt worden ist. (Rattengift für Unsichtbarkeit bei der eigenen Testamentsvollstreckung?)

Nach den fast schon übertriebenen Unsichtbarkeits-Effekten im Vorgänger ist diese Vielzahl an peinlichen „Passanten springen kreischend auseinander“-Momenten und „Frau wird offensichtlich von einem Bluescreen mit Armen durch die Halle getragen“-Augenblicken fast schon etwas zu … durchsichtig Ssheiße, um wahr zu sein. Da müsste eigentlich auch der hinterletzte Licht-Abprall-Verweigerer allein aus Schamesröte wieder sichtbar werden. Schlimm auch, wenn das im Rückblick gezeigte Experiment in verwackelten Schwarz-Weiß(!)-Aufnahmen gezeigt wird. – Womöglich noch mit gespiegeltem und rußbehauchtem Filmmaterial aus dem Vorgänger? Würde mich nicht wundern…

Allein das Labor lässt schon tief blicken: War dieses beim ersten Film noch ein riesiger Landeplatz für Liebhaber des gehobenen Star-Trek-Plastiklooks, so sehen wir Mister Bacon hier für 10 Sekunden auf 1,3 Quadratmetern hocken. Selber der Dreh in einer NORMAL ausgeleuchteten Zahnarztpraxis hätte für mehr Stimmung gesorgt. Da gibt es Fanfilm-Produktionen, die MEHR gezeigt haben. Und ja: Hier wäre mir auch der dort übliche Wald- oder „Ommas-Keller“-Look lieber gewesen!

, „Hollow Man 2“ – Das Review, das keiner sehen will.

„Zuuuu hülf! So hüüülfen sie mir doch! Ich bin doch noch Erfolgsfilm-Jungfraaaau!“ – Getragene Stimmung: Was aussieht wie ein Antiaggressionstraining für Leute, die nach 10 Jahren Yoga neue Herausforderungen für ihre Hüfte suchen, ist eine Entführung durch einen Unsichtbaren. Die Kleingeldspenden der Passanten für diese vermeintliche „Showeinlage“ überstieg übrigens das Budget für diesen Film.

Und so quälen sich alle Beteiligten sinnfrei durch Autofahrpassagen, Bahnhofshallen und Bürokratenbüros. Fiese Einsatzleiter bellen Befehle zu Spezialeinsatzfutzis in schützender Ganzkörperschlichtheit, bevor 3-4 Actionaktionen auf der falschfarbigen Nachtbildkamera(!) zu sehen sind. Man sieht quasi vibrierende Farbkleckse, irritierende Schnellschnitte im „Kameramann hatte gerade einen Würfel dabei“-Look und dazu den verzweifelten Versuch, das offensichtlich fehlende Budget mit IRGENDWAS zu vertuschen. Da hätte man fast gleich eine fette Einblendung über den Bildschirm schieben können („Achtung! Film-Direct-to-Videothek! Nicht ernst nehmen!“), es wäre kaum peinlicher geworden.

Apropos Peinlichkeit: Warum zum Henker jagt der Unsichtbare eigentlich die Forscherin so unnachgiebig, dass seine einzige Hoffnung auf Rettung zu versterben droht? Und wieso reden sie und der männliche Polizist miteinander, als würde eine unsichtbare Macht (die Bauchredner ist) die beiden auf Holzstöcken aufgespießt durch die Sets tragen? Hier kommt weniger Emotion rüber, als wäre der Unsichtbare (Un-sicht-bare!) nur ein kläffender Störenfried, der mal hierhin, mal dorthin kackt. Selbst nicht genau wissen, warum sein Enddarm ihn von einem Popellabor in das nächste schickt.

Das Ende ist ebenfalls so schnarchig wie der Beginn, die Opferungsszene des Hauptdarstellers nimmt man nur deswegen mit Gefühlen auf, weil dies einem signalisiert, dass der Schund in absehbarer Zeit vorbei sein könnte. Warum Kevin Bacon bei diesem Blödsinn mitgemacht hat (= weil toll, für 3 Sekunden Screentime noch Geld zu bekommen?) ist mir ein Rätsel. Unter Berücksichtigung des Satzes in Klammern jedoch nicht mehr wirklich…

, „Hollow Man 2“ – Das Review, das keiner sehen will.

„Ha, mein genialer Plan geht endlich auf! Endlich habe ich euch und meine Kniescheibe dort, wo ich euch die ganze Zeit haben wollte, huahua… AU. Mist. Doch nicht….“ – Twist am Ende: Kevin Bacon WAR gar nicht unsichtbar. Sein schlimmer Fünfte-Klasse-Maskenball-Ausschlag hat nur dafür gesorgt, dass alle nur so TATEN, als wenn sie den armen Mann nicht sehen würden.

Okay, am Ende sieht man gleich zwei Unsichtbare im Regen kämpfen, was aber irgendwie weniger cool aussieht, als es sein könnte. DA hätte man ruhig noch näher an die schlechten Effekte dran gehen sollen; so im Stile von „Kevin Sorbo kämpft gegen CGI-Harpien, ohne, dass sich einer sichtbar dafür schämt“. Ist ja nicht so, dass man da noch erwartet hätte, dass einem die Kinnlade ins Popkorn fällt. So bleibt das ferne Rumgeflirre von Wassertexturen dann auch so nichtssagend, dass ich diesen Absatz trotz Szenen-Schlechheit fast schon weglassen wollte.

Und DAS bei Zukunftia zu schaffen, Lästerverzicht zu ernten, wo noch seitenlanges Draufkloppen gefordert wäre, das ist dann schon etwas, was eigentlich kaum ein Film schafft.


Fazit: Edeltrash ohne einen Anflug von „Edel“. Hier war den Machern mal gerade alles Schnuppe, von der Ausstattung bis hin zu rudimentärem Schauspiel vom ollen Schauspiel-Rudi. Und während meine Mitguckerin sanft entschlief, musste ich mich mit der Frage quälen, welche Aspekte dieses Desasters überhaupt in ein normallanges Review (von dem auch nix unsichtbar ist) hineingelassen werden. – Um es kotz…. kurz zu machen: Wenn DAS hier nicht die Tiefstwertung bekommt, dann weiß ich auch nicht weiter…

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von Klapowski am 28.01.15 in Filmkritik

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Kommentare (2)

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  1. Halbnerd sagt:

    Völlige adäquate Darstellung dieses Streifens. Offenbar im Zorne geschrieben, da mehr Fehler als sonst im Text zu finden sind. Allerdings ist das auch völlig verständlich.

  2. bergh sagt:

    tach auch !

    ich zitiere mal den Herren Wikipedia:
    [Quote]
    Hollow Man – Unsichtbare Gefahr ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Thriller von Regisseur Paul Verhoeven. Die Hauptrollen spielen Kevin Bacon, Elizabeth Shue und Josh Brolin. Die Geschichte des Films basiert lose auf dem Roman The Invisible Man von H. G. Wells.[/Quote]

    [Quote]
    Hollow Man 2
    ..
    ist ein amerikanischer Horrorthriller aus dem Jahr 2006 und die Fortsetzung des Films Hollow Man – Unsichtbare Gefahr von 2000. Es ist eine Direct-to-DVD-Produktion und erschien am 5. Oktober 2006 im Handel.

    Be(i)setzung

    Christian Slater: Michael Griffin
    Peter Facinelli: Det. Frank Turner
    Laura Regan: Dr. Maggie Dalton

    [/Quote]

    Quell Wikipedia das Interessante Lexikon für den BergH.

    Damit Klapow endlich mal die Haupdarsteller sortiert bekommt.

    Ansonsten kann ich mich der Wertung anschließen.
    Extra Gröhl für :
    „Einhändig Texturen schweben lassen mit Photoshop 2.0“

    That made my day.

    Gruss BergH

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