Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„Schaut mal, was ich zuuufällig gefunden habe!“ – Ein Blick hinter die Schmu-lissen der Online-Werbung

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Das Internet. Aus Nutzersicht ein idyllischer Ort voller Harmonie, Tiefsinn und anspruchsvollen Nutzerkommentaren. Doch wir von Zukunftia haben auch so einiges von dessen schmieriger Schattenseite gesehen: Perversion, Niedertracht und Boshaftigkeit. Kunststück, wenn der Laptop von Kollege Klapowski nur wenige Meter entfernt ist. Doch auch woanders stoßen wir häufig auf moralisch eher zweifelhafte Verhaltensmuster von auf den ersten Blick sogar recht seriös wirkenden Menschen und sogar ganzer Firmen, was wir anhand eines aktuellen und wahren Falles einmal demonstrieren möchten…

Szenenwechsel zum Praktikanten namens „Natrium“ (Chemisches Element von der Redaktion geändert). Natrium arbeitet aktuell für das Publishingunternehmen „shit-Komposter“ (Name nur geringfügig von der Redaktion geändert) und ist aktuell zuständig im Bereich „Social Media Public Relation“ oder wie man sich als virtueller Haustürvertreter für Online-Werbung halt gerade bezeichnen möchte. Nur besteht deren Jagdrevier statt aus den Türen naiver Omis aus sozialen Netzwerken wie Facebook oder auch klassischen Internet-Foren. Potentiell fette Beute also für eine Firma, welche im Auftrag eines vierklassigen SciFi-Channels (welcher unserem zufälligerweise sehr ähnelt) ihre neueste Quiz-App unter die Leute bringen möchte.

Doch wie am Besten vorgehen? Diese Internet-Leute sind ja nicht doooof und sich immer nur ehrlich-seriös als Herstellerfirma vorzustellen stößt eher auf Desinteresse. „Hahaaa!“, denkt sich Natrium und lächelt verschmitzt. „Ich werde einfach vorgeben ein ganz normaler Nutzer zu sein, welcher unser Produkt rein zufällig gefunden hat. Das merken die doch niiie, muahahaaa!“. (Monolog wurde von der Redaktion übertrieben dramatisch formuliert.) Flugs registrierte sich Natrium also Accounts auf größeren Internet-Foren und bemerkte vor laute Freude über seinen scheinbar perfekten Plan nicht, daß er dabei folgende derbe Patzer gemacht hat…

, „Schaut mal, was ich zuuufällig gefunden habe!“ – Ein Blick hinter die Schmu-lissen der Online-Werbung

„Hai! Ich bin die Jennifer, neu im Forum und stehe total auf Jungs die auf meine Links klicken! Chihihi!“ – „Boah, gail! Ich tu aber schon seid drei Stunden klicken und nichts ist frauenmäßig am passieren seihn?!“ – Verkauft an den Dreist-bietenden. Als Seiten- und Forenbetreiber stoße ich regelmässig auf Beiträge, welche wirklich ähnlich (un)subtil rüberkommen. Solche Methoden finde ich jedenfalls total widerlich! (Hier klicken, wenn ihr das NOCH widerlicher findet!!!)

1. Die selbe Formulierung nicht an anderer Stelle wiederverwenden.

Hier erhält Natrium immerhin 4 von 10 Punkten, variierte er seine Schleichwerbung immerhin derart, daß ein Suchen von Kopien via Google nicht zu simpel wurde. Sogar dem Thema der Seite (in diesem Fall Star Wars) hat er sich angepasst:

„zockt jemand von euch die Quiz App? Da gibts Fragen zu allen Bereich aus Science Fiction und halt auch Star Wars. Fand es ganz lustig und suche da noch weitere Spieler. Wenn jemand Lust hat, kann er mich unter Frauel finden!“

Woanders schrieb er:

„habe vorgestern eine App (eben diese Quiz-App) gefunden, in der es auch super viel um Star Wars geht. Hab darauf hin Mal die alten Filme ausgepackt und durchgeschaut. Suche noch nach aktiven Spielern und wollt Mal fragen, ob es hier nicht Leute gibt, die nebenbei ein bisschen spielen wollen. Den Link für die App hab ich von Twitter. Mein User-Name ist Frauel. Wenn ihr mich online erwischt und Lust auf ein kleines Duell habt, können wir ja Mal unser Star Wars-Wissen testen“

Womit wir aber auch qualitativ bereits den Höhepunkt erreichten, denn…

2. Nicht den selben Accountnamen, bzw. Variationen davon, verwenden.

Hier kann leider nur 1 von 10 Punkten vergeben werden, trat Natrium doch in beiden der obigen Fälle unter eben diesen Namen auf und verwendete an anderer Stelle die überraschenderweise leicht durchschaubare Variante „Barium“ (Name ebenfalls von der Redaktion geändert). Den einen Punkt gibt es nur dafür, daß er anscheinend ein Fan von Breaking Bad ist.

3. Keine Angebote zum Zählen der Klicks verwenden.

Klar, Tools wie bit.ly sind sehr praktisch wenn man am Ende auch wissen möchte, in welchem Forum sich solche Täuschungsmanöver besonders bezahlt machen. Aber der gewöhnliche ECHT-Tollfinder wird sich wohl eher selten die Arbeit machen, seine Links mit solchen Spielereien zu versehen. (Will sagen, niemals.) Daher gibt es hier leider gar keine Punkte.

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„Meine Güte, habe ich plötzlich viele neue Facebook-Freunde! Jungs, wollen wir denn mal was unternehmen? Kumpels? Hallooo!?“ – „Ich finde [Kumpels] auch super. Klicke hier um mehr über [plötzlich] zu erfahren!“ – „Hier klicken für [Jungs]!“ – Schöne neue (Geld)Scheinwelt. Der Anzahl an Werbeaccounts im Netz ist höher als man denkt. So wartet sogar Klapo mit dieser Seite nur auf den richtigen Zeitpunkt um uns sein aus Spucke und Urin hergestelltes Epilepsie-Serum „Zuck Unftia“ anzudrehen.

4. NICHT ÜBER DIE IP-NUMMER DES ARBEITSPLATZES SURFEN!

Mit wohliger Schadenfreude erinnere ich mich bei diesem Thema an den Vorfall vor ein paar Monaten, in welcher der Macher einer „Sitcom“ (eigentlich wären hier mehr Anführungszeichen nötig) sich in unseren Artikel-Kommentaren um Kopf und Kragen flunkerte: „Wir sind hier in einer WG in Berlin und finden die Sitcom alle total super!“ – „Laut IP-Adresse seid ihr in Hamburg? Wie die Macher?“ – „Raaah! Datenschutz! Ihr hasst alle Kreativen!“.

Sogar NOCH einfacher wurde das Ertappen von Kalz… Magn… Natrium (Sorry, bringe langsam die verschiedenen Römerlager aus Asterix durcheinander), nutze dieser für seine kleine Operation doch einfach den Firmenanschluß ans Internet. Welche ab einer gewissen Preisklasse inklusive einer eigenen und permanenten IP-Adresse kommen, weswegen man fast schon beleidigt ist, wenn man sein Kostüm als Sherlock Holmes direkt wieder wegpacken kann. Daher auch erneut keine Punkte für Mr. Elementary, Dear Watson.

Fazit: Mit 2,5 von 10 Punkten ist unser Praktikant noch weit davon entfernt, ein wertvolles Krebsgeschwür im Internet zu werden. Doch ich hoffe, daß ihm die obigen Tipps ein wenig dabei weiterhelfen, sein Ziel irgendwann einmal zu erreichen…

Denn ich glaube daran, daß JEDER von uns einmal ein professioneller Leuteverarscher werden kann. Genau, so wie die von Astro TV!

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Artikel

von Sparkiller am 23.06.14 in All-Gemeines

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Kommentare (1)

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  1. Bergh sagt:

    tach auch !

    das ist nicht witzig, wenn man täglich die Neuanmeldungen von solchen Spasten löschen muß.
    Forumsbrtreiber mit geringen Geldmitteln können ein Lied davon singen.
    Diese Spamer gehören alle an ihren testikeln aufgehängt.

    Gruß BergH

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