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Doctor Who – 7.05 – „The Angels Take Manhattan“ Review

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Im Ernst: Für die Legitimierung eines Überwachungsstaates wären die „Reeping Angels“ ideal: Sie schlagen nur dann zu, wenn keiner guckt (wohingegen „meine“ örtlichen Heroinjunkies auf ein immer größeres Publikum beim Löffelbrutzeln abzielen) und selbst verkleidete V-Männer werden schnell enttarnt. Nämlich dann, wenn derjenige in einer erstarrten Besprechungsrunde hockt und die Infiltrierten keinen Ton herausbekommen. Doch reicht all dies aus, um in einer 4. Folge zum Thema noch vor Überraschung zu versteinern? Oder sollte man bei dieser Folge zur Sicherheit besser GANZ wegschauen, um Steven Moffat das schamvolle Weglaufen zu ermöglichen?

Inhalt: Rory wird von den Weeping Angels in die Vergangenheit von Manhattan entführt. Nach einem skrupellosen Sammler dieser gefährlichen Figuren müssen der Doctor, River und Amy nur noch die Wesen selbst überlisten… Und Rory vor seiner eigenen Zukunft retten.

Wertung:

Ich muss gestehen: Auch wenn der letzte Steinengel-Zweiteiler den einen oder anderen Flügelbruch an der Prämisse bedeutete („Okay, wir haben’s langsam kapiert. Weggucken macht Beule!“), so war ich doch wieder gespannt auf die Weiterführung der preisgekrönten(!) Steinkopp-Story. Zumal es ja noch wirklich einiges zu vertiefen gab: Was machen die quantenversiegelten Stillstandsdummies eigentlich so privat, wenn mal gerade kein Mensch, Hund oder eine Amöbe(?) blöd in ihre Richtung glotzt? Ist ihr Hass auf uns nicht sogar zu verstehen, wenn ein bloßer Blick sie schockgefriert wie es auch die Energiekonzerne bei unserer Bundesregierung vermögen? Und was könnten die Engel sonst noch (heimlich?) tun, außer unvorsichtigen Blinzel-Boys bei der außerkörperlichen Blutgerinnung zu helfen? Könnten sie auch mal tiefergehende Pläne haben, die thematisch mindestens eines Wahlplakates (und DA sind die Ansprüche ja schon niedrig) würdig wären?

Okay, all das wird NICHT erklärt, aber wir wollen in einer Serie, die nur 10 Wendungen pro Bildschirm-Quadratzentimeter bietet, auch nicht ungeduldig sein.

Immerhin gibt es die eine oder andere Idee, die sich das „Dee“ hinter dem langen „Iiih“ wirklich mal verdient hat: Die Folge startet nicht mit einem herumwibbelnden Doctor, an dem man erst einen Wackelpudding- und Laberflash-Exzorzismus durchführen möchte, sondern mit einem stilecht gefilmten Privat(oder Öffentlich-, ganz egal!)-Detektiv, der bei Klimpermusik-untermalten Regenschauern seine Ermittlungen aufnimmt. Und dem man diese ABnimmt! Sofort versetzt man sich in seine Lage und vergisst für wertvolle Millisekunden, dass man es hier mit trutschiger Trash-SF zu tun hat. Ein willkommenes Atmosphäre-Alzheimer, das natürlich spätestens mit der angekrochenen Freiheitsstatue (Detektiv: „You’re kidding me!“) geheilt ist und nach gerade mal 6 Episoden-Minuten wieder Lust auf wibbelige Problemlösungs-Deus-Ex-Machinas macht. Tja, die Jungs vom Who haben es eben doch noch drauf, uns immer wieder neugierig zu machen…

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„Eine Frage hätte ich da noch: Wenn ein Angel in einem Wald einen Baum fällt und niemand hört es, macht es dann überhaupt ein Geräusch?“ – Angelsachse: Das schlecht verputzte, altertümliche Monstrum wird nur lebendig, wenn man gerade nicht hinschaut. Wie? Nein, das RECHTS ist der Weeping Angel, warum fragt ihr?

Und endlich ist auch der Zeitreiseaspekt wieder interessant, was in einer Serie, in der es NUR um Zeitreisen geht, eigentlich nicht erwähnenswert sein sollte (Schande über sie! *angewidert ausspuck und eigenen Zeh treff*). Doch der Doctor kann nicht direkt im Jahre „1930-Schlag-mich-tot“ landen und überredet Amy, bloß nicht weiter aus Rivers Buch vorzulesen. Denn dieses enthält die Zukunft und die Zeitlinie kann nur so lange verändert werden kann, wie man sich NICHT kennt. Alleine zur Prüfung dieser These könnte man sich 30 Tage mit Astronautennahrung auf dem Klo einschließen, aber die Serie treibt ihr steinfigürliches Spiel in einem atemlosen Tempo weiter, ohne dabei inhaltlich so sinnlos anzumuten wie bei den Dinosauriern auf dem Raumschiff. Denn heute geht es immerhin um das Wiederfinden von Rory, nicht um das Verbraten günstig(?) eingekaufter Dino-CGI-Models.

Natürlich ist des Doctors Methode, River eine Nachricht per bekritzelter Ming-Vase aus der Vergangenheit zu schicken, so schwach- und wenig -sinnig, dass man das Gefühl hat, die zuvor vom Zuschauer eingeforderte Intelligenz und Aufmerksamkeit mit der Weidenrute gezüchtigt zu bekommen. – Und beim nächsten Kritik- oder Einfach-nur-da-Punkt wird es selbst für hochprämierte Meckermisantropen kompliziert, um die eigene Irritation überhaupt noch in (unflätige) Worte zu fassen: Der Doctor hat sich selbst aus der Geschichte gelöscht, woraufhin River ihn nicht mehr „töten“ konnte, deswegen sie nicht im Knast landet, sich aber trotzdem an die gesiebte Luft erinnern kann? Okaaay… Belassen wir es mit diesem Rezensenten-Satz: An der Stelle des Doctor würde ich gar nicht mehr auf die Einhaltung von Zeitreiselogik und -regeln pochen, denn das wirkt angesichts solcher „Klopper“ so aufgesetzt, als würde ein Wohnungsmessie seine alten Zeitungsstapel bügeln.

Trotzdem will ich nicht so weit gehen (und meine sonst üblichen Zero-Gravitiy-Sprünge sind ja bekannt!) und sagen, dass dies hier eine oberflächliche Nonsens-Story ist! Denn von Rivers Umgang mit ihrer Handverletzung bis hin zu Rorys Tod gibt es hier ernsthafte und für Who-Verhältnisse fast tiefgründige Momente, nach denen man sich inzwischen so sehr gesehnt hat wie ein Zuckerkranker nach einem Stück Bockwurst im Süßigkeitenladen. Man achte nur mal auf die „andere“ Musik bei Zeitindex 30:20! Ein wahnsinniges Quäken aus dem Lagerraum für alternative Untermalung, kein Vergleich zu dem akustischen Reichstagsumzug aus Russell T Davies‘ alten Blas-Zeiten.

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„Meinst du, es war eine gute Idee, den Doctor noch mal zu begleiten?“ – „Halte die Klappe und lass die Schwerkraft uns die Antwort geben!“ – Ein Fall für zwei: Amy und ihr Rory greifen zu ungewöhnlichen Mitteln, um den Gegner zu besiegen. Hier springen die beiden z.B. mit einem Thunfisch-Marmelade-Sandwich in einen schwarzen Zylinder.

Schade nur, dass diese Episode kein Mehrteiler ist, denn irgendwie fühlte sie sich die ganze Zeit so an, als wollten die Steinekel… -engel uns noch ein paar Runden im Betonmischer drehen lassen, der sie einst ausgespuckt hat. Und irgendwie klang die Story nach MEHR: Mehr wissen wollen, mehr sehen wollen, mehr kapieren wollen, mehr Demokratie wagen (*Tantiemen für dieses Zitat an Willi Brandt überweis*). WARUM latscht die Freiheitsstatue ungesehen(!) durch die Stadt, obwohl deutlich vorbeibrausende Autos auf den Straßen zu sehen sind? Grüne Welle für sie und Grauer Starr für die Verkehrsteilnehmer? Wie konnten die Engel sie überhaupt „evangelisieren“? Bewusstseins-Klarlack auf die Außenpelle geschmiert oder watt?

Und da wir schon mal dabei sind, genervt klingende Sätze mit Fragezeichen dahinter zu formulieren: Wieso erzeugen die Engel sogar Energie(!), wenn sie Leute in die Vergangenheit transportieren? Kann ich demnächst auch Energie ans Stromwerk verscherbeln, indem ich gewagte Experimente mit 50 eingeschalteten Plasmafernsehern starte? Können die Steinstiesel nicht auch Parkpoller und Fahrkartenautomaten statt Menschen in die Vergangenheit beamen? Und wieso liegen die da alle anscheinend alleine und bewegungsunfähig im Bett, mitten in einem anonymen Apartment? Ist der Engel-Pflegedienst etwa wirklich so gut & günstig? Und wenn die Bösen wirklich LOHNENSWERT Energie erzeugen wollten, wo sind dann die Massen an unfreiwilligen Zeitreisenden abgeblieben? Gerade alle beim Seniorenkegeln (die Alten sind die KEGEL der Angels?), als der Doc vorbeikam?

Immerhin war der Reset am Ende der Folge nach Zeitreisegesichtspunkten und führenden „Zurück in die Zukunft“-Forschern logisch und nicht nur der übliche „Who“-Kniff zur Problemlösung. Auch wenn ich wohl sehr sauer gewesen wäre, hätte man Rorys überraschendes Doch-Verschwinden am Ende nicht mehr gebracht. Denn ohne diesen Twist wäre die Folge vollends zur plumpen Monsterschau ohne Konsequenzen und sogar OHNE die üblichen Kalauer geworden. Eine Doppelverfehlung, die selbst gestandene Serienfans mit dem imitierten Summen eines GERINGSCHÄTZENDEN Sonic Screwdrivers quittiert hätten.

, Doctor Who – 7.05 – „The Angels Take Manhattan“ Review

„Doctor, hinten ihnen! Ein schwebender Lichtpunkt und eine riesige Engelsfratze!“ – „Schön, schön… Weck mich, wenn es etwas Ungewöhnliches zu sehen gibt, ja?“ – Schön ge-Dach-t: Während der Doctor sich über die Fressgewohnheiten einer Schar Tauben amüsiert, steht die Welt wieder mal Kopf. Was bei einer unendlichen Anzahl von möglichen Who-Welten aber noch nicht mal 0,0001% ausmacht, gähn…

Was die Folge auf deutliche Überdurchschnittlichkeit hebt, ist die gelungene Stimmung, die diesmal sehr auf „Haha, guckt mal, das Laserfeuer des Gegners geht immer nur durch meine Schirmmütze!“-Momente verzichtet. Kamera, Lichtarbeit und Musik erinnern eher an einen Film Noir oder einen Horrorstreifen, nicht so sehr an einen Trailer für den Kindergartenbesuchs eines zurückgebliebenen 4-Jährigen. Logikfehler kann (und sollte) man an jeder Ecke finden, doch die gehören – wenn wir ehrlich sind – zu „Doctor Who“ wie Karies zur gesunden Milchschnitte.


Fazit: Ein „schöner“ Abschied von Amy und Rory, der uns beweist, dass die Serie auch mal weniger schrill und spackelig sein kann. Zwar bleiben die Monster inhaltlich megablass, aber das sollte bei dieser Gruselthematik auch so sein… Siehe die Voyager-Folgen, die sich mit den Feiertagen der Borg beschäftigten. Sogar River Song und das übliche Rumgerenne hatten diesmal einen leicht „erdigen“ Geschmack. Und mal ehrlich: ICH wüsste auch nicht, wie man die irren Storys um Megagefahren, Zeitreisen und irre Aliens anders als mit dem üblichen Resetknopf reparieren könnte. Und Ahmadinedschads Atombombe würde ich nicht fragen WOLLEN.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Ein Fall für den Abschiedsrichter, Doctor Who – 7.05 – „The Angels Take Manhattan“ Review
Wäre es eigentlich schlimm, wenn ich hier erstmal einen meiner vorherigen Kommentare zu einer Episode mit den Lichtflacker-Engeln reinkopieren würde? Denn wirklich viel hat sich nicht getan. Scheinbar unbewegliche Statuen stehen doof in der Gegend rum und nach einem kurzen Weggucken befinden sich diese plötzlich ganz woanders und/oder ziehen eine doofe Fratze. Nicht viel anders als ein Besuch auf dem Amt also.

Nur hat der Höööörr Autor halt noch die hippe Idee gehabt, daß… SPOILER-BOILER… für einen tollen Teaser halt auch mal die Freiheitsstatue sinnfrei durch die Gegend stampft, sobald ALLE Touristen und Bewohner innerhalb von New York (!) gerade mal woanders hinssehen. Was, öh, nicht sehr wahrscheinlich ist? Und wohl einfach mal wieder einen Fall von „Wir kneten das Drehbuch wie es uns gefällt!“ darstellt.

Dieses Gefühl von Deja Vu ist jedenfalls sehr ausgeprägt und der Gruselfaktor des ersten Auftritts der Engel ist mittlerweile auf dem Stand von „Nightmare on Elm Street 5“ angekommen. Dunkler Korridor, Statue in der Ecke… Hmm, was JETZT wohl passieren wird?! Aber dieses ganze Drumherum um sportlich-schüchterne Taubenschiss-Sammler ist eh nur unschmuckes Beiwerk für das Finale, welches unter Berücksichtigung der „Ha, doch kein Abschied!“-Täuschung aus der vorherigen Folge gaaar nicht mal schlecht war! Mich hat man jedenfalls damit hereingelegt, auch wenn der „Alles Friede, Freude, Eierkuchen… HALT, DOCH NICHT!“-Gag kein neuer ist.

Fazit: Eine risikofreie Trennungsepisode, welche durch die letzten Minuten und die wie immer schöne Machart (der BBC-Steinmetz mußte wohl wieder Überstunden schieben?) aber noch gerettet wird. Die Engel können nun aber erst einmal für eine längere Pause in den Steinbruch gesperrt werden.

Note: 6 von 10 Punkten

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Artikel

von Klapowski am 02.10.12 in Serienkritik

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Kommentare (14)

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  1. Onkel Hutt sagt:

    Auch wenn das hier kein Wunschkonzert ist, aber „Doktor Wer“ nimmt langsam überhand.
    Bitte mal die Doktor-Scheiben aus dem Player verbannen und nach Alternativen schauen…
    :)

    • Raketenwurm sagt:

      Die Staffel ist jetzt sowieso bis Weihnachten unterbrochen, also ist erstmal Schluss mit dem Doctor. Obwohl…ich glaube nur, weil Du Dich darüber beschwert hast, wird sich Klapowski jetzt sämtliche Doctor Who Folgen seit 1963 organisieren und die bis Weihnachten rezensieren. Das hast Du nun davon !

      Zur Folge selbst: Arges Seemannsgarn einerseits, stilvolle Verabschiedung der Companions andererseits. Doof und schön gleichzeitig, und damit nur schwer zu bewerten.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „und nach Alternativen schauen“

      Dafür muß es aber erst welche geben. Für die übliche Zukunftia-Behandlung muß eine Serie nun einmal entweder sehr charmant oder extrem bescheuert sein. Und der aktuelle SciFi-Eintopf aus müffelnden LOST-Kopien („Revolution“, „Falling Skies“, etc.) sorgt zumindestens bei mir höchstens für schulterzuckenden Darmwind (?).

      Und wenn der Hööörr Kollege diese Beispiele nicht einmal antestet, dann fehlt einfach die Motivation eines Ritterschlags (in die Eier) mittels Veriss. Zumal Klapo im Moment ja auch noch unerhörterweise mit anderen Dingen beschäftigt ist…

      *handflächen in brusthöhe auf und ab beweg*

      Antworten
    • Raketenwurm sagt:

      Oh, er arbeitet jetzt als Herzsonograph ? Respekt !

      Ja, interessante Genre-Serien gibt es zur Zeit wenig; aber kann ja auch mal wieder ein Film-Review sein. Es gibt noch in etwa siebzehn Filme, die auf der Seite hier noch nicht besprochen wurden.

      Antworten
  2. DJ Doena sagt:

    Was mir so aufgefallen ist:

    Der Doctor bezeichnet NY als die Stadt, die niemals schläft als ideal für die Engel. Sollte es nicht genau andersherum sein? In einer Stadt mit 8 Mio Einwohnern und zig weiteren Besuchern guckt doch immer jemand rund um die Uhr irgendwelche Steinstatuen an – insbesondere die Freiheitsstatue! Die dürften sich also nie bewegen können.

    Auch hatte sich am Ende der Effekt mit dem „blink“ abgelutscht. Nur weil Amy ihre Abschiedsstatue nur mit dem Arsch anguckt bedeutet das doch nicht, dass der Doktor nicht ganz zufällig genau auf die Statue schielt. Wie also hat sie Amy eigentlich gezipdingst?

    Und nur weil der Doktor nicht nach 1930 reisen kann, weil da so viele Zeitfluktuationen gerade sind – wer hindert ihn eigentlich dran, bach 1931, 1932 und 1933 zu reisen? Wir wissen, dass Rory mit 82 und Amy mit 87 stirbt (ohne Datum wohlgemerkt) und dass sie in 2012 in NY begraben sind. So what? Da kann der Doktor ja wohl allemal einrichten und somit die Timeline „fixed“ machen ohne dem Grabstein zu widersprechen.

    Genauso gut hätte der Doktor auch einfach mal ne Ming-Vase in die Hand nehmen und runterschmeißen können – er musste ja nur was brechen, weil Amy es in einem Buch gelesen hatte – von einer Hand hat sie nichts vorgelesen.

    Aber seis drum, da ich von „Romy“ inzwischen eh ermüdet bin, bin ich nicht traurig, sie nicht wieder zu sehen.

    Wenn ich jetzt noch den 10. Doktor wiederhaben könnte…

  3. bergh sagt:

    tach auch !

    Alles richtig was Ihr sagt.
    ich fand die Folge ebenfalls nicht schlecht.
    Was mir auffiel:
    Wir werden wohl River auch nicht mehr (oft) wiedersehen.
    Denn sie wird bald geplatzt sein.
    Was sie da mit dem Push-Up veranstalltete war ein bischen zu aufdringlich,
    selbst für einen Alex Kingston Fan.

    Gruss BergH

  4. Thomas sagt:

    Die Folge begann sehr logisch.

    Dinge, die der Doctor „weiß“, kann er nicht mehr ändern. Parallel zum Experiment von „Schrödingers Katze“ würde sich ein zeitliches Ereignis, das sich zuvor im Zustand der „Überlagerung“ befand, in einen der möglichen Zustände manifestieren, wenn der Doctor davon erfährt. Das ist clever und schlüssig und erinnerte daran, dass „Doctor Who“ wirklich einmal mehr war als nur hektischer Quatsch, sondern auch gute SF im Gewand von Unterhaltung.

    (Dass der Doctor das nicht verhindern kann, wovon er in einem Buch erfährt, ist schwerer zu erklären. Könnte im Buch nicht ein Lüge stehen? Was, wenn der Doctor die Bild-Zeitung gelesen hätte? Aber auch das kann ich als Prämisse hinnehmen.)

    Dann hat die Folge festgelegt: Solange der Doctor nicht weiß, was im Buch steht, befindet sich der Inhalt des Buchs im Zustand der „Überlagerung“ und kann verändert werden. Das Ereignis wird erst dann „fix“, wenn der Doctor die Zeilen liest, so wie sich der Zustand von Schrödingers Katze erst manifestiert, wenn die Kiste geöffnet wird.

    Es manifestiert sich aber nur dieses Ereignis. Solange das Ereignis, das im Buch geschildert wird, so und nicht anders stattfindet, gibt es kein Paradox.

    Und dann kommt ein Grabstein, und plötzlich ist ALLES fix, und der Doctor darf die Ponds nicht mehr besuchen, was zum Tränenreichen Abschied führt. Und auch der Zustand des Grabsteins hat sich nicht manifestiert, sondern kann „umgeschrieben“ bzw. ergänzt werden.

    Am Ende stellt die Folge alle vorherigen Aussagen auf den Kopf. Fix ist plötzlich das Leben der Ponds, in das der Doctor nicht mehr eingreifen darf, obwohl er nichts darübaer weiß. Nicht fix dagegen ist der Grabstein, der plötzlich um einen weiteren Eintrag ergänzt wird.

    Normalerweise wäre das nur ein kleiner Nitpick, hier aber ist dieser Widerspruch das Fundament für das tragische „Ende“ der Ponds.

    • WTH sagt:

      Ist mir auch aufgefallen. Der Grabstein müsste doch genauso so fix sein, nachdem der Doctor den gelesen hat und dürfte nicht mehr änderbar sein.

      Ist aber wohl ziemlich sinnlos bei der Serie noch Logik zu erwarten, selbst wenn es nur um die innere Serienlogik geht.

      Antworten
  5. Sparkiller sagt:

    Pah, als ob „Doctor Who“-Autoren sich von „fixen Zeitströmen“ aufhalten lassen.

    So könnten die nicht gealterten Ponds einfach in ihren Gräbern liegen, angeschlossen an irgendwelchen außerirdischen Tiefschlafgeräten. Erklärt durch einen Flashback mit Captain Jack oder was weiß ich…

  6. Mieze sagt:

    Ich fand die Folge auch irgendwie „schön“ .. aber das Ende .. ich verstehs einfach nicht. Warum darf der Doktor Amy nicht mehr besuchen ..? Nur weil da ihr Name auf nem Grabstein steht? .. ich mein, selbst wenn die beiden da tatsächlich im Grab liegen (was ja nicht mal der Fall sein muss) steht doch nirgendwo geschrieben, was sie bis zu ihrem Tod erlebt haben. Da kann der Doktor sie doch besuchen und auf Abenteuer mitnehmen, wie er lustig ist – Hauptsache, er bringt sie rechtzeitig zum Abnippeln wieder zurück.
    .. und eigentlch habe ich noch darauf gewartet, daß der Doktor sich mit Rorys Vater trifft, um Alles zu erklären .. aber das wäre wohl zu sehr auf die Tränendrüse gedrckt …
    Aber jut. Ich hab trotzdem geheult, Logiklöcher hin- oder her. Ich mochte die Ponds.

    • Raketenwurm sagt:

      Während den Abenteuern mit dem Doctor könnte ja durchaus etwas geschehen, was eine Wiederkehr nach NY für Amy/Rory unmöglich macht. Schon nachvollziehbar, dass das nun nicht mehr geht. Aber der ganze Rest, dass es überhaupt keine Möglichkeit für den Doctor gibt, die beiden wiederzusehen, das ist natürlich schon arg konstruiert. Wieso Moffat den Ausstieg so gestaltet hat, ist unklar. Damit die Fans ihn nicht ständig nach einer Rückkehr der beiden Figuren fragen ? Hat bei Rose ja damals auch nicht funktioniert, und die war zwar nicht tot, aber ja immerhin am Ende in einem unerreichbaren Paralleluniversum gelandet. Solche angeblichen Entgültigkeiten sind den Fans völlig egal. Also doch nur für den dramatischen Effekt ? Der war gegeben, auf jeden Fall, aber da hätte es sicherlich auch andere Mittel gegeben, das emotional zu Ende zu führen.

      Antworten
  7. Thomas sagt:

    Rose war in einem Paralleluniversum gefangen, auf das der Doctor keinen Zugriff hat. Und später hat eben Rose von dem Paralleluniversum in Kombination mit einem großen kosmischen Ereignis die Möglichkeit gefunden, das Universum zu verlassen.

    Das kann ich schlucken.

    Aber Moffat erfindet ständig neue Regeln. Wie ein Kind auf einem Spielplatz, das ein Spiel erfindet und dauernd neue Regeln einführt, damit es gewinnt. Und daher kann man Vincent van Gogh – dessen Todesdatum mehr als bekannt sein dürfte – mal eben in die Zukunft mitnehmen, sein Weltbild auf den Kopf stellen, ihn von seinen Depressionen befreien und ein berühmtes Bild abändern lassen. Aber bei den Ponds gilt plötzlich die Regel: Da ist der Tod irgendwie fix, also darf der Doctor – oh wie tragisch – sie nie, nie, nie wieder besuchen.

    Das ist einfach schlecht und enttäuscht auf ganzer Linie.

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