Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„Ijon Tichy – Raumpilot“ – Staffel 2 (+ großes Nicht-Interview!)

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Auch Deutsche können trashige Serien herstellen, und damit ist nicht der „Tatort“ gemeint, auch wenn die Herstellung einer beliebigen deutschen Show-Hoffnung nur an einem solchen erfolgen kann (wegen Strafbarkeit aufgrund Betrug am Zuschauer). Aber „Ijon Tichy“ SOLL ja auch einen gewissen Trash-Charme besitzen, wurden hier die Alienmasken doch noch aus handgekauten Kartonresten zusammengespachtelt.

Rückblick: Im Jahre 2007 begeisterte die TV-Adaption von Stanislav Lems „Sterntagebücher“ den einen oder anderen Zuschauer, der nachts nicht schnell genug zu Bett gehen konnte. Als Geheimtipp galt die damals vom ZDF lieblos weggesendete Trash-Serie trotzdem, auch wenn die Episoden sehr kurz waren und der Dialekt der polnischen Hauptfigur irgendwann… nur noch gehen tat auf das Nerv, den Nervlichen! (Geht Humor in das Deutschland auch, wenn Lustiges nicht kommen tut aus das Störung von die Sprachlichkeit?)

Mit einem normalen Wohnhaus reist der Unterhemdträger Ijon Tichy entweder durch den Weltraum, oder aber bildet sich alles nur durch übermäßigen Alkoholikakonsum mächtig ein. Was durchaus möglich ist, wenn man bedenkt, dass seine holografische Helferin (immerhin Nora Tschirner!) auch „Analoge Halluzinelle“ genannt wird.

Endlich steht also Staffel 2 an. Lang genug hat es ja schon geschmerzt die Dauer von das Warten! Die nachfolgenden Bilder sind aber leider alle noch aus der ersten Staffel. Aber wer braucht JETZT SCHON Neue, wenn die Serie erst nächsten Monat anläuft?

, „Ijon Tichy – Raumpilot“ – Staffel 2 (+ großes Nicht-Interview!)

„Verdammter Reinigungsroboter! Der Typ hat die Nikotinbeschichtung vom Küchenfenster entfernt! Was soll uns denn jetzt noch vor kosmischer Strahlung abschirmen, hä?“ – Das All, unendlich breit (*Hicks*): Wenn man der Serie etwas vorwerfen kann, dann das Fehlen von großformatigen Bildern im Web, die man in einen Artikel überführen kann.

Und eigentlich wollten wir Euch an dieser Stelle ein Interview mit einem der Ion Tichy-Macher präsentieren. Ihr wisst schon: Werbung für einen der wenigen deutschen TV-Versuche, witzig UND futuristisch zu sein. Von unserer Seite hätte es so ein unauffälliges Product-Placement über 4 DIN-A4-Seiten gegeben, mit solchen für uns typischen Kleinigkeiten wie individuell beschrifteten Bildchen und interessantem Text, OHNE Pressemappe-Copy-und-Paste, OHNE „Wird überlesen“-Garantie. Liebe und Hass in ihrer reinsten Form. Möglicher Titel wäre gewesen: „Borderline-Patienten werben für Abenteuer zwischen den Polen“. – Polen. Tichy. Versteht ihr? Hahaha…

Doch bei einer lockeren Anfrage bei dem sympathisch-spritzigen Drehteam wurden wir erst mal an deren PR-Meute (Sinngemäß: „Gerne, bitte fragt aber unsere Meinungsmacher-Verwalter!“) weiter geleitet. Diese meldeten sich dann auch am 30.09. bei uns, um uns davon zu berichten, dass uns eine Kollegin in den nächsten zwei Wochen anschreiben würde, um uns möglichst einen von uns gewünschten(!) Interviewpartner zuzuteilen. Man selber sei erst mal für zwei Wochen im Urlaub.
Am 14.10. war dieser anscheinend beendet, erhielten wir doch erst jetzt eine kurze Mitteilung:

„Es gibt am *18.10. *die Möglichkeit in* Berlin* Nora Tschirner und Hauptdarsteller /Regisseur /Produzent /Drehbuchautor Oliver Jahn in einem persönlichen Gespräch zu interviewen, dazu können sie sich bei der ZDF Pressestelle per Email anmelden.“

Aus für uns unerfindlichen Gründen riet uns aber unsere innere (leicht brüllende) Stimme, am FREITAG ABEND nicht beim ZDF anzufragen, ob wir in 4 Tagen (= einem regulären Wochenarbeitstag dazwischen) brav ein paar Hundert Hirnzellen verfahren dürfen, um in Berlin ein paar Fragen zu stellen, die eigentlich ein Allroundgenie mit beliebiger Deutschkursnote innerhalb von 20-30 Minuten per Mail beantworten sollte. Aber in unserer Welt ticken die Uhren eben anders, nämlich effektiv. Unser Fehler. Sorry.

, „Ijon Tichy – Raumpilot“ – Staffel 2 (+ großes Nicht-Interview!)

„Halt mal das Kinn still! Ich will von PAL auf NTSC umschalten!“ – „Weg mit die Schlüssel von die Schraube! Sonst gibt es hier noch eine Verletzlichung!“ – Die würde so mancher gerne zeilenweise abgreifen: Nora Tschirner war mit ihrer frische Darstellung der eigentliche Star der „Raumpilottagebücher“! Heterosexuelle Frauen mit Hang zu Besoffskis mögen das aber durchaus anders sehen…

Von daher haben wir eigentlich keine große Lust mehr, Euch die wirklich gut klingende Fortsetzung von „Ijon Tichy“ vorzustellen. Schade, denn die Pressemappe lässt sogar eine durchgängige Storyline vermuten. Die ausführlichen Episodenbeschreibungen lassen durchblicken, dass nichts Geringeres als ein Schwarzes Loch aus einem Frühstücksei(!) entkommt, um den Kosmos zu verschlingen! Auf dem langen, 8 Episoden währenden Weg zum Eierplaneten Eggman gibt es wieder allerhand verrückte Zeitreisen, Paralleldimensionen und sogar den Besuch beim Möbelhausplaneten.

Dank einer Folgenlänge von nunmehr 24 Minuten kann man sich womöglich auch auf die beiden wiederkehrenden Charaktere freuen: Der geheimnisvollen Mel-Puppe und Prof. Tarantoga. Ja, all das KÖNNTEN wir erwähnen, aber da sich Nora Tschirner nicht mal herabließ, mich am Sonntag Morgen in Bielefeld zu besuchen, muss ich leider auf einen vorzeitigen Programmtipp verzichten.

Schaltet also auf KEINEN Fall an diesen Tagen den Fernseher ein:
KEIN „ZDF Neo“, jeden Freitag ab dem 04.11., so gegen 21 Uhr.
Und KEIN ZDF! Jedenfalls nicht ab dem 28.11. immer am Montag, gegen 0:20 Uhr.

So werdet ihr dann auch die große Auflösung in der letzten Folge verpassen, wo Ijon Tichy gegen das ultimative Nichts kämpfen muss.

, „Ijon Tichy – Raumpilot“ – Staffel 2 (+ großes Nicht-Interview!)

„Wie, Mister Tichy?! Sie wurden von einem tibetanischen Mönch grundlos auf der Straße verprügelt, OBWOHL unsere Erfinder extra eine Marketingagentur beauftragt haben?“ – „Ja, der Mönch hat gesagt, er hätte sogar NOCH härter zugehauen, wenn wir nicht schon so mit mangelnder Aufmerksamkeit geschlagen wären.“ – Sterntagebücher in unsichtbarer Tinte: So ambitioniert das Projekt auch ist, so weh tut es einem, dass es völlig im Medienbetrieb zu versanden scheint!

Was bleibt, ist ein wenig Enttäuschung über unsere seltenen Kontakte mit PR-Agenturen. Aber wenn man von Macherseite keine Lust hat, seine Infos in die Köpfe von 1.000 aufnahmebereiten Zukunftia-Nerds zu kippen, so können wiiiir auch nicht weiterhelfen. Das Presseevent von Gestern muss übrigens ein großer Erfolg gewesen sein: In „Google News“ gibt es NULL neue Artikel seit Gestern (kommt aber vielleicht noch…?!). Schade, mit Zukunftia.de wäre das nicht passiert.

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von Klapowski am 18.10.11 in All-Gemeines

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Kommentare (10)

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  1. das obst sagt:

    die tichy-premiere ist doch erst ende kommender woche in berlin. interviews u.ä. werden also wahrscheinlich in den nächsten 2-3 wochen zeitnah zum start der 2. staffel erscheinen. dass bei agenturen mal was durcheinander läuft, ist bei der menge an terminen nicht verwunderlich. eine kleine hobbyseite wie zukunftia ist da wahrscheinlich eher ein randthema. wenn ihr wirklich interviews wollt, müsst ihr also selbst dran bleiben. es besteht z.b. fast immer die möglichkeit, interviewfragen per email rauszuschicken. ein bisschen ahnung von pressearbeit solltet ihr schon mitbringen, bevor ihr so einen jammervollen artikel veröffentlicht. die agenturen gehen nunmal davon aus, dass sie es mit erfahrenen journalisten zu tun haben und nicht mit ein paar nerds, die sich schon von einer fahrt nach berlin überfordert fühlen. irgendwie find ich’s ziemlich albern, wie ihr euch hier über die arbeit anderer leute aufregt, obwohl ihr auf dem gebiet selbst ziemlich ahnungslos zu sein scheint. was kommt als nächstes? klapos erschütternder erlebnisbericht vom besuch des klempners, der 5min später als vereinbart eingetroffen ist?

    • Klapowski sagt:

      Hier geht es nicht um Pressearbeit im Allgemeinen, sondern um Zusagen, wenn auch nur kleine, schnuckelige. Wenn uns quasi ein (Mail-)Interview bestätigt wurde, zeugt es nicht von sonderlich viel „Ahnung von Pressearbeit“ seitens der Marketingleute, sich nicht wie versprochen(!) zurückzumelden und uns dann, trotz einiger hoffnungsvoller Mails, mit einer 2-Satz-Standardmail abzuspeisen. Von der ärgerlich kurzen Frist mal ganz zu schweigen.

      Auch und gerade mittelgroße Web-Communities müssen heutzutage angesprochen und bei ihren Möglichkeiten abgeholt werden. Kann ja nicht jeder „den Räbiger“ und auf „Content-Manager-Mobilisator“ machen und den seriösen Bürojob für 1-2 Tage unterbrechen, um nach Berlin zu fahren. Wie viele Webseiten verdienen durch Werbung genügend Kohlen für solche Rumdüs-Aktionen für extrem unbekannten deutschen Trash-Content? Hier darf man auch mal auf die Relationen verweisen…

      Dass wir nicht die Herausgeber von SPIEGEL ONLINE sind, wissen unsere Kontaktpartner natürlich. Und wir als Miniklitsche WOLLEN auch nicht für Nix (oder spendet ihr demnächst Bahntickets?) in der Gegend rumgurken, sondern nur ein popeliges Interview mit Sätzen und Wörters drin. Das wo wir auch machen tun.

      Wäre in 3 Wochen durchaus zu schaffen gewesen.

      Aber es geht hier nicht darum, konkret irgendjemanden anzugreifen, sondern darum, wie schade es ist, wenn ein solches Ausnahmeprojekt möglicherweise(!) in Vergessenheit gerät, weil der Pressetermin nachher auf einer Kultur-Unter-Unterseite bei „Focus Online“ eine Heimat findet.

      Aber wie ich Dich kenne, freust Du Dir wohl einen Ast ab, wenn der versprochene Klempner 5 Minuten vor Schluss absagt und Dich kurzerhand auffordert, Dein Rohr doch zu ihm nach Berlin zu bringen…

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „ein bisschen ahnung von pressearbeit solltet ihr schon mitbringen, bevor ihr so einen jammervollen artikel veröffentlicht“

      Stimmt. Ich mache sowas nämlich nicht nur für Zukunftia und habe auch z.B. schon Kontakt mit FOX und Co. gehabt. Und damit meine ich nicht nur das Erhalten von Newslettern, sondern vertragliche Dinge.

      Und dieser Kontakt hier war tatsächlich „interessant“, was das typisch deutsche Hüpfen durch bürokratische Ringe angeht, obwohl man sogar letztendlich im Interesse der Macher handelte. („Bitte Interview!“ – „Gerne. PR fragen!“ – „Interview? Bitte?“ – „Gerne. Bitte warten.“ – „Nix Interview?“ – „Nö. Musstu kommen. Übermorgen zu kurzfristig?“ – „Blblbl…“)

      Finde es irgendwie ziemlich albern, anonyme große Töne via Kommentar zu spucken, ohne etwas über die Hintergründe zu wissen. Aber ist ja nicht so, daß Du diese Seite hier nicht schon über längere Zeit nur für diesen Zweck besuchst. DAS wäre ja wirklich traurig!

      Antworten
    • das obst sagt:

      gibt es hier in der kommentarsektion irgendjemanden, der was anderes macht als „anonyme große Töne“ zu spucken? davon mal abgesehen, ist das oben beschriebene problem meiner meinung nach ein internes thema, das ihr mit den jeweiligen verantwortlichen direkt klären solltet (einfach mal anrufen anstatt sich nur hinter der tastatur zu verstecken). meint ihr, es würde sich in der besagten agentur irgendwas ändern, nur weil ihr ihnen hier die virtuelle frustkeule über die rübe zieht?

      lieber herr sparkiller, ich habe rein zufällig auch regelmäßig mit solchen agenturen zu tun und weiß daher, dass solche vergeigten zusagen zum berufsalltag gehören. sich darüber öffentlich aufzuregen, ist so als würdet ihr euch darüber beschweren, dass es im herbst regnet. diese agenturen betreuen oftmals tausende von medienpartnern und -projekten. da finde ich es nachvollziehbar, dass mal was durchrutscht und nicht jede anfrage individuell bedient werden kann. darauf ist man als journalist eingestellt. in diesem job zählen hartnäckigkeit und eigeninitiative. wenn man sich davon überfordert fühlt, sollte man die branche wechseln.

      Antworten
  2. BungaBunga sagt:

    Irgendwie glaub ich nicht so recht, dass ihr für so ein Trash-Projekt wirklich nach Berlin gefahren währt, selbst, wenn ihr mehrere Wochen zur Vorbereitung gehabt hättet…
    Aus dem Artikel geht eher hervor, das ihr lieber ein Ferninterview geführt hättet und sonst nichts. Kann natürlich täuschen, keine Ahnung.
    Aber mal aus Neugier, wieso sonst habt ihr nicht einfach noch mal nachgefragt, ob vielleicht auch ein solches Ferninterview möglich wäre?
    Habt ihr euch schon vorher zu sehr die Finger wund geschrieben und die haben geantwortet wie Anrufbeantworter?

  3. bergh sagt:

    tach auch !

    Völlig andere Frage:
    Gibt es irgendwo mehr Info zu Season 2?
    Ist Nora Tschirner wieder dabei?

    usw.

    Gruss BergH

  4. brainy sagt:

    Hier gibt’s Infos rund um den Start von „Ijon Tichy“ (Staffel 2) und der Science Fiction-Woche bei zdf_neo: http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/11148/2/

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