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Star Trek Enterprise – 4.22 – „Dies sind die Abenteuer“ („These are the Voyages“) Review

, Star Trek Enterprise – 4.22 – „Dies sind die Abenteuer“ („These are the Voyages“) Review

Da ich keine Ruhe finde, bevor ich nicht das Finale verrissen habe, folgt dieses Review ausnahmsweise vor dem „Terra Prime“-Dampfhammer… Auch schon deshalb, weil „TP“ das eigentliche Finale darstellen sollte. Denn was uns hier präsentiert wird, ist ein Armutszeugnis von B&B und grenzt an Arbeitsverweigerung! Demnächst unter Hartz IV wird man ihnen das aber sicher austreiben… Prost!

, Star Trek Enterprise – 4.22 – „Dies sind die Abenteuer“ („These are the Voyages“) ReviewAls erst mal nur bekannt war, dass Riker und Troi in der letzten Episode mitspielen, hatte ich eine spontane Vision über den Inhalt der Episode: Ich sah die beiden als Gastredner an der Sternenflotten-Akademie unterrichten. Thema: Die letz-ten Tage VOR der Gründung der Föderation. Einige Kadetten bezweifeln, dass Archer und seine Crew das ausschlag-gebende Element zur Gründung der Föderation waren: „Erlauben sie, Captain Riker? Ich bin der Meinung, dass die Rolle der ENTERPRISE zu dieser Zeit überbewertet ist. Durch die politische Vorgeschichte war der Schritt, eine Vereinte Föderation zu gründen, durchaus vorgegeben. Auch ohne Archer wäre dies wohl früher oder später geschehen. Eher früher!“

Während unsere beiden TNG-Helden ihre abweichende Sicht der Dinge erzählen, wird in die ENT-Szenen umgeschaltet, wobei der Erzählstrang ein paar mal gestoppt wird, damit die Kadetten (stellvertretend auch für die kritischen ENT-Zuschauer) ihre Zweifel darlegen können. 50% der Episode spielten dabei in meinem Geiste auf der finalen Konferenz zur Föderationsgründung. Das Ganze droht an kleinlichen Einwänden (siehe Ratssitzungen Babylon 5) zu scheitern, so dass Archer, der sich auch bei den Aliens einen gewissen Ruhm erarbeitet hat, für die finale Sitzung dazugebeten wird. Während er sich clever durch das Dickicht der Diplomatie schlägt, sehen wir den Rest der Crew im Orbit, die einen Anschlag auf die Sitzung vereiteln muss.

Vielleicht ein wenig im Stil vom Ende von Star Trek VI, aber nicht zu ähnlich…

Leider durfte aber nicht ICH das Finale schreiben. Aber das kommt halt davon, wenn man sich bei der Bewerbung um den Job nicht in das Büro des Produzenten traut… Aber was sollte ich auch machen? Die beiden besoffenen Punks Berman und Braga belegten mich mit einem Wurfbombardement aus leeren Bierflaschen, als ich zu meinem Vorstellungsgespräch antreten wollte. Fi… Rick Berman und Gaga-Braga zeigen in der finalen Episode nämlich mal wieder, was sie draufhaben: Schuppen und vielleicht mal einen Hut.

Mit dem Feingefühl eines Targs, das versucht, den Flug eines Vogelschwarms zu leiten, setzen die Fahrkartenkontrolleure des Grauens wieder mal jede aufkeimende Stimmung oder Emotion in den Sand des Betriebskindergartens. Trotz der in Interviews weit aufgerissenen Klappen, die mich inzwischen nur noch zu schmerzhaften Operationen an Bermans Weißheitszähnen animieren, haben Rick & Brannon nicht die geringste Ahnung von ihrer Serie. Man hat bei den beiden das Gefühl, als würden zwei Neandertaler grunzend an einem Laptop herumfuhrwerken und es letztendlich mit einem Keulenschlag zerdeppern, weil sich damit partout kein Feuer machen lässt…

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“Computer? Dringende Anfrage: Wie lange habe ich geschlafen?” – Wollen sie ihre Abschiedsepisode zum Mitgähnen oder zum gleich hier Vergessen? Nicht nur Rikers Hüftgold sieht man den Fast-Food-Gedanken dieser Folge an: Trotz Holodeck gibt’s hier nur viel Bauch um nichts. Eine Mogelpackung. Was für ein unwürdiger „Ab-Cheat“ von dieser Serie!

Jede Chance auf unvergessliche emotionale Höhepunkte wird vom geistlosen R and B-Schwachsinn bereits im Ansatz erstickt: Vor der groß angekündigte Rede Archers stoppt Riker die Holodeck-Simulation, die ganze Story wird mit der üblichen „Alienrace is not amused“-Standardballerei in den Schmodder der gewohnten R&B-Langeweile gezogen und zu schlechter letzt ist der „Zum Wohle des Staates Palästina“-Freitod von Trip der sinnloseste und gefühlsneutralste Darstellermord, seit Data in dem Feuerwerk auf dem „Hauptbildschirm“ der Enterprise E beerdigt worden ist.

Zumal auch noch ein ganz anderes Problem dazukommt: Wie wahrheitsgetreu soll denn diese Holodecksimulation sein? Bereits im Teaser hockt Riker auf der Brücke und lauscht den amüsanten Dialogen der ENT-Crew. Entweder hat die STASI damals fleißig mitgeschrieben („13 Uhr 5: Archer spricht Namen des Telleritischen Botschafters falsch aus. Für politische Vertretung der Volkpartei überhaupt geeignet?“) oder das Holodeck lässt uns an seinen Fieberphantasien teilhaben, die mit den originalen Geschehnissen so viel gemeinsam haben wie „Xena“ mit dem alten Griechenland.

Und mal ehrlich: Wie realistisch ist folgendes Szenario? Riker hadert in der TNG-Folge „Das Pegasus-Projekt“ damit, ob er Picard von seiner dunklen Vergangenheit berichten soll. Eine ernste Frage in einer der glaubwürdigeren ST-Episoden. In den USA wurde einem schon für geringfügigere Depressionen ein Prozac-Rezept in die Hand gedrückt… Doch jetzt erfahren wir, dass er sich zwischendurch noch die Backen aufgeblasen und sich ein Kissen unter’n Pulli gestopft hat, um dann ausgelassen auf dem Holodeck zu brutzeln. Fast schon aufgesetzt fröhlich wedelt Riker mit seiner Schlangengurke vor T`Pol herum, während die Vulkanierin Möhrchen raspelt. Das Rezept zur Folge erhalten sie in der nächsten „Brigitte“ oder auf der ST-Con ihres Verdauens.

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“Kommen sie, T`Pol! Wir müssen doch noch die Zwiebeln schneiden! Rick Berman hat ausdrücklich ein tränenreiches Finale gewünscht!“ – Ein ausgekochtes Spitzohr: T`Pol kann dem dicken Onkel in kulinarischer Hinsicht durchaus das Wasser reichen. Nur dass das in dem weißen Pinkelpott vorher schon mal von jemanden getrunken worden ist…

Und zur Krönung hält Riker das Programm an, um T`Pol ein züchtiges Küsschen auf die Wange zu hauchen. Eine schauspielerische Höchstleistung von Jonathan Frakes, bei diesem Dauergrinsen überhaupt noch seine Lippen spitzen zu können!

Völlig unverständlich auch, welche grandiose Entscheidungshilfe diese Simulation Riker denn nun bieten konnte… Das Ganze kam mir in etwa so vor, als würde man mit Beziehungsproblemen zu seiner Psychologin gehen, woraufhin diese zwei Karten für den Heidepark in Soltau löst. Statt die ENT-Crew zu ehren, machen sich Troi und Riker über enge Kabinen, niedrige Decken („Watch yourself!“ – *hysterisches Troi-Lachen hinzufügen*) und antiquierte Instrumente lustig, stoppen dauernd die Simulation, um kritisch die Textur auf Archers Gesicht zu prüfen und verteilen vermutlich gnadenlos Stirnküsschen.

Während der ganzen Folge stochern sämtliche Hauptdarsteller lieblos in ihren Dialogzeilen herum, um zu sehen, ob nicht irgendwo Wehmut oder Abschiedsstimmung rauspurzelt, bzw. rausbrutzelt, wenn es nach Riker ginge. Selten fiel es mir so schwer, überhaupt noch zuzuhören. Vincent van Goghs selbst vorgenommene Ohrverstümmelung kann im nachhinein nur als prophetische Vorab-Vision dieser Folge angesehen werden… Nach der Hälfte der Episode war ich derartig aggressiv über die unbarmherzige Langeweile, die zusammen mit Rikers Butterberg über diese Episode schwappte, dass ich heute nacht wohl einen Traum haben werde: Manny Coto, der plötzlich Bud Spencer sehr ähnlich sieht, bricht durch die Dunstabzugshaube und haut sämtlichen Langweilern von oben auf die Omme.

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„Und, Trip? Hast du mich noch lieb?“ – „Und wenn es so wäre?“ – „Dann muss ich erst mal gucken…“ – „Wie? Ach so, du meinst den Bordfilm. Ja, der ist gut, was? Haha!“ – „Dialog“ kommt vom spanischen „Dias“, was so viel heißt, wie: „dauert den ganzen Tag / mäßig spannend“. Ich kann von diesen beiden Rackern trotzdem nicht genug kriegen… Aber ich rede von Blut!

Aber der Reihe nach: 6 Jahre in der ENT-Zukunft ist die Crew nicht nur NICHT gealtert (so ein bisschen graue Schmiere an den Haarwurzeln konnte man sich aufgrund der unglaublichen Spezialeffekte nicht mehr leisten), sondern Shran wird plötzlich wieder als Krimineller bezeichnet! Hallo? Das Amtsgericht Entenhausen hat ihn doch damals spätestens in Folge 4.14 – „Aenar“ selig gesprochen, wenn ich mich nicht irre? Obwohl Archer auf dem Weg zur wichtigsten Sitzung seit der Erfindung des Stuhlgangs ist, lässt er sich von Shran in eine grandiose, epische, für die Politik des Alphaquadranten bahnbrechende Abschiedsgeschichte hineinziehen!

Seine Tochter wurde von „Aliens of the week“ entführt! Ja, macht man denn so was? Ist das die feine aliensche Art? Nein, aber das ist genau die richtige Bedrohung, um uns zu zeigen, worauf ENTERPRISE all die 4 Jahre hinauswollte! Das kann Berman, dieser bescheidene Hund, ruhig dementieren! Denn ich rieche hier Babylon 5-Kontinuität zwischen Rikers Bratkartoffeln! Auf diese Handlung hat Rick seit dem Pilotfilm hingearbeitet! Jetzt ergibt alles auch einen Sinn: Die Erfindung des Phasers! Der tolle Edelstein Shrans, den er sich damals vor Archer (und uns) nicht zu erwähnen traute! Der temporale kalte… Wetter (Brrrr)! – Alles geplant, um uns in dieser grandiosen Abschiedsfolge erschaudern zu lassen!

Genial auch, wie subtil Archer uns auf ein atemberaubendes Detail hinweist: „Nein, Trip! Wir fliegen erst nach Rigel! Ach, übrigens… (*Berman keck zuzwinker*) Wir starteten damals auf Rigel und dort wird es auch enden. Total knorke, wie? (*Grinsend in Fahrstuhl stell*)“ – Grandios! Die Redewendung „Der Kreis schließt sich“ hat nach dem Geniestreich von B&B ausgedient! Ab jetzt heißt es: „Willst’e noch `n Riegel?“

Das ist ja alles so unterschwellig symbolhaft, da erwartet man direkt ein hektisches „Lassen sie mich durch, ich bin Kryptograph!“ aus den Fanreihen!

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„Nein, ich will aber bei den Onkels bleiben! Ich durfte mir bei ihnen sogar ein Piercing machen! Und vielleicht werde ich sogar mal selber eins!“ – Patrick und sein Lindner: Warum sollten Homosexuelle denn auch keine Kinder adoptieren dürfen?! Schließlich sind sie genau so menschenfressende Monster wie alle anderen menschenfressenden Monster auch!

Und damit keiner merkt, wie klischeehaft und gähnend langweilig diese „Abschiedsepisode“ (meint: „Rrrraus! Das Rathaus schließt Freitags schon um 12 Uhr!“) eigentlich ist, linst Jonathan Frakes stets so ausdauernd wie neugierig zwischen den Köpfen der ENT-Charaktere hindurch. Fehlte oft nur noch ein Blumentopf und eine Gardine. Und ein geistloses Winken in die Kamera: Bin ich jetzt wieder im Fernseeeehn?

Bitte verzeiht mir schon jetzt die folgende, leicht proletenhafte Aussage, aber: Was, in Picards Namen, hat Fettqualle eigentlich in dieser Simulation verloren?! Warum sinniert und grübelt er über die völlig bescheuerte Handlung, als verfolge er eine Vorlesung über Quantenphysik?! Was hat das alles ausgerechnet mit der Episode „Das Pegasus-Projekt“ zu tun?! Rick Berman und Brannon Braga haben sich vorher vom ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes überzeugt, oder was?!

Troi und Riker wirken außerdem leicht auf Drogen. Völlig überkandidelt wie in den späteren Kinofilmen! Ally McBeal hat also tatsächlich Geschwister!

Nein, alles nur Spaß… Diese Episode ist ein toller, herzergreifender Abschied. Für Alfred Biolek. Diese völlig naiven Küchengespräche, in der die Holo-Ebenbilder unserem Riker bereitwillig Auskunft über ihren morgendlichen Stuhlgang erteilten, setzten bei mir ein derartiges Potential an Aggressivität frei, dass ich die nächsten Tage nur noch aus Pappbechern trinken sollte. Wieso müssen Geselligkeit und tolle Ratschläge immer mit der Bratpfanne in unsere Köpfe geklopft werden? Ist das ein Pavlowscher Reflex, der schon Neelix immer zum Eierkocher greifen ließ, sobald Janeway mit ihm vertraulich über Eierstöcke reden wollte? Kochen macht frei?

Damit die Action nicht zu kurz kommt, haben sich B&B für das Finale ein ganz besonderes Schmank… nein, Spackerl ausgedacht: Ein Handphaserkampf! Seit Manny Coto und seine fleißigen Schreibselmännchen das Ruder übernommen hatten, gab es ja auch keine richtigen Zielübungen für Familie Maulwurf mehr! Wie haben wir doch die obligatorischen Schusswechsel der dritten Staffel vermisst, bei denen Archer – 5 Meter vom Enterkommando entfernt – in Seelenruhe seinen Namen in die Wand gephasert hat! Endlich sind sie wieder da. Und unsere Crew, obwohl sie die Bösen in einen schönen Hinterhalt gelockt und freie Schussbahn von ganz weit oben hat, zielt wieder mal so humanistisch daneben, dass es mir das Zielwasser in die Augen treibt. Heiße Tränen um das Augenlicht meiner Lieblinge.

, Star Trek Enterprise – 4.22 – „Dies sind die Abenteuer“ („These are the Voyages“) Review

„Das hast du jetzt davon! Ich habe dir doch schon vor Jahren gesagt, dass du zu dick für den Laufsteg bist!“ – Nicht nur der Zuschauer knackt zwischendurch einfach mal weg: Auch Trip verliert bei so viel Schwachsinn den Boden unter den Füßen. Doch hilfreiche Aliens decken die beiden sogleich minutenlang mit Signalfeuer ein, damit der Rettungstrupp sie besser findet…

Nicht nur anvisiertechnisch, sondern allgemein völlig daneben fand ich, dass Riker ebenfalls im Kleckerkostüm an der Reling stand und um sich ballerte. Und wieder muss ich fragen: Hat der in „Das Pegasus-Projekt“ nichts besseres zu tun? Hat der Mann etwa schon den halben Replikatorspeicher an Zutaten weggekocht?

Aber es kommt alles noch viel stresser: Etwas angepisst von dem Zwischenfall auf Rigel entern die fiesen Aliens mal eben die ENTERPRISE. Doch statt einem kleinen Raumkampf sehen wir nur Archer und Tucker an der Flasche hängen, bis ein Zucken durch die Bar geht. Angriff der Killerraumschiffe! Entweder hatten die Langstreckensensoren plötzlich eine Arbeitsauffassung, die den Bereich des Kündigungsrechts tangieren könnte, oder T`Pol hat sich der auf der Brücke zwischenzeitlich zu Tode meditiert. Keine 10 Sekunden und null Außenaufnahmen später heißt es auch schon: „Intruder alert!“ und die ungewaschene Rastabande steht vor Archer und Tucker.

Kein Sicherheitstrupp schafft es in den folgenden drei Minuten auch nur in die Nähe der beiden. Vermutlich haben die sehschwachen Elitesoldaten wieder mal die falsche Tür eingetreten und sind mit einem Marschlied auf den Lippen in den offenen Fahrstuhlschacht stolziert…

Was B&B dann an Geschehnissen verzapft haben, reicht meiner Ansicht nach locker für ein Durchsuchungsbefehl wegen des Missbrauchs von Betäubungsmitteln aus: Trip, der schon ganz andere Gefahren ausgestanden hat und praktisch mit einem Phaserlaufabdruck an der Backe GEBOREN worden ist, hat plötzlich keinen Bock mehr. Die Serie ist zuende, die Frisur sitzt, der dicke Koch hat ihm zwischen Pfeffermühle und Salzstreuer Absolution erteilt… – Schöner kann man doch wirklich nicht abtreten! So lockt er die Aliens in eine Sackgasse, fummelt an einer XYZ-Leitung herum und sprengt sich mit einem „go to hell“ in die Luft. Bumm. Emotional wäre es mitreißender gewesen, wenn Trip an einer Lebensmittelvergiftung verschieden wäre…

, Star Trek Enterprise – 4.22 – „Dies sind die Abenteuer“ („These are the Voyages“) Review

„Wie? Zur Hölle wollen sie? Nun ja… der Weg ist schwer zu beschreiben. Am besten, ich begleite sie ein Stück!“ – Mord ist sein Hobby. Am liebsten an sich selbst… Aber Tucker hat einen guten Grund dafür: Seit Jahren hat er in die Krankenkasse eingezahlt und nie etwas dafür bekommen! Aber jetzt sollen die Schweine endlich zahlen für das, was er sich angetan hat!

Die Aliens fliegen jedenfalls 5 Meter weit, ein Stahlträger fällt von der Decke, die Wand fehlt teilweise und… Tucker wurde durch die unglaubliche Wucht der Detonation etwas rote Marmelade auf Hals und Brust geschleudert. Aber der alte Bolzmichel lebt natürlich noch lange genug, um auf der Krankenstation die unglaublichsten Abschiedsworte von sich zu geben: „Kommen wir zu spät zur Sitzuuuuäääänng?“ – „Nö. Alles ist Okay!“ – „Great news!“ – Dann wird Trip zwinkernd und grinsend in Phlox` Scanröhre geschoben. Klappe zu, Affe tot. Habe direkt ein paar Tränen aus meiner Blase vergossen. Vor Lachen. – Berman und Braga? Kommt doch mal her, ihr beiden Racker… *Küchenmesser über Schleifstein zieh* Seit wann seid ihr eigentlich schon Drehbuchautoren? Wie hirnverbrannt muss man sein, um den Tod eines Hauptdarstellers emotional so zu verhunzen?

Als T`Pol den Tod von Tucker betrauerte, habe ich schon nicht mal mehr zugehört. Arschlecken. Wer sich so beknackt zu Tode sprengt, hat jedes Recht auf Weihwasser und die Aktivität fremder Tränendrüsen verwirkt. Und überhaupt: Bei „Terra Prime“ ist die Beziehung der beiden auf dem Höhepunkt und ein paar Jahre später entdecken sie die schöne menschliche Institution namens „Scheidungsanwalt“? Warum haben wir diese nichtsnutzige Anbahnung überhaupt seit der dritten Staffel verfolgt? Dramaturgie-Stalking?

Die groß angekündigte Sitzung zur Föderationsgründung entpuppt sich dann auch noch als unpersönliches „Wann gibt`s Schnittchen?“-Event. Die nachfolgenden Sitzungen verschieben sich um ca. 90 Minuten. Nix sehen wir. Nur einen Archer, der auf einem Satellitenfilm mit der Eleganz einer Ameise über den roten Teppich schlurft. Schluss. Hause gehn. Abschalten. Arschlecken. – Ich hätte gerne gehört, welche Worte Archer da gesprochen hat! Traute man es sich nicht zu, ein paar schmalzige Worte zu schreiben? So etwas schmiere ich doch während einer Pinkelpause an die Kacheln:

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“Äh… Tach auch. Mein Name ist Jonathan Archer! Äh. Viel Spaß bei der nun folgenden Veranstaltung. Äh. Tschüss. Äh. Bin ich von dort gekommen?“ – Das geht John aber mal echt zu weit: Den ganzen Weg bis zum Podium ganz vorne zurücklegen? Nada! Dabei hatten die Veranstalter extra den Teppich mit Soldaten gesäumt, die John alle 5 Meter nach dem Weg hätte fragen können.

„Wir Menschen haben den Himmel berührt… und doch sind wir noch jung und unbedarft. Manche empfinden darüber noch heute Ehrfurcht oder sogar Furcht, wenn sie an die unendlichen Weiten dort draußen denken. Ja, viele hatten Angst, dass unsere eigene Größe durch diesen Gedanken an die Unendlichkeit von Lebensformen und Lebensweisen geschmälert werden könnte. Doch all das, was wir in den letzten Jahren bereits erreicht haben, beweist, das wir bereits ein Teil etwas sehr Ehrfurcht Erbietendem geworden sind! Wir haben uns vereint mit Vulkaniern, Andorianern und vielen anderen Völkern (*Schwenk über zahlreiche Botschafter*). Und solange wir die Kraft und den Willen haben, unsere Ideale zu vertreten, werden sich andere uns anschließen! Gott sei mit den Vereinigten Staaten von Amerika!“

Dann öffnet sich ein Teil der Decke und Dutzende Raumschiffe unterschiedlichster Rassen fliegen zum Salut am blauen Himmel vorbei und in den Sonnenuntergang. Aus. Hause gehen. Abschalten. Oma und Opa küssen. – So schön hätte es sein können. Auch wenn andere das anders sehen wollen: Das hier verwirklichte Ende mit den drei Enterprises im Vorbeiflug empfinde ich als lieblos und dahingeschissen. Keine abschließende Kamerafahrt über die Crew der ENTERPRISE, kein zufriedenes Lächeln Archers im Sonnenuntergang, nicht mal einprägsame Musik. Auch Berman und Brannon scheinen also keine Ahnung zu haben, was die letzten vier Jahre uns nun abschließend mitteilen wollten, außer: „Staffelbox 1 & 2 jetzt schon im Handel!“

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“Okay! Jetzt wo ich all das hier gesehen habe, kann ich Captain Picard eigentlich von dem Pegasus-Projekt erzählen… Denn nichts, womit er mich bestrafen könnte, könnte schrecklicher als diese Geschichte sein!“ – Total rührend auch mal ohne Pürierstab: Dumpfbacken-Riker. Fehlt nur noch die majestätische Abschieds-Melodie. Wie wäre es mit „Tri-Tra-Trullala“?

Fazit:

Wenn das das angekündigte Valentinsgeschenk von B&B war, sollte ich wohl demnächst auch die Köpfe der Rosen abschneiden, die ich verschenke… Was sollte das?! – Wir erwarten die Gründung der Föderation und werden stattdessen mit einer Hinterhofstory um schmutzstarrende Kidnapper auf der Jagd nach Shrans Familienklunker abgespeist?!

Aber immerhin hüpfte mein Herz ein paar mal, als es die TNG-Kulissen (Zehn vorne!) wiedersehen durfte. Eine schönere Abschiedsepisode von TNG konnte es nach dem Nemesis-Schock also kaum geben. ENTERPRISE erscheint nach dieser Folge hingegen nur als Betriebsunfall im Holodeck. Schon jetzt freue ich mich auf Bermans und Bragas Recht-fertigungsversuche zu diesem grandiosen Schwachsinn. Diese Leute müssen einfach nur weg. Arschtreten.

So oder so: ENTERPRISE ist nur halb gegangen.

Aber ist sie überhaupt je da gewesen?

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Artikel

von Klapowski am 16.05.05 in Star Trek: Enterprise

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Kommentare (25)

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  1. Gast sagt:

    Blieb da nicht noch ein Alien zurück, das Archer bewachte?

  2. Klapowski sagt:

    Erst ja. Aber dann sagte Trip so etwas wie: "Aaaach kooommt schooon! Wir müssen ja nur um die Ecke!"

    Da lässt man sich als eiskalter Space-Punk natürlich schon mal breitschlagen. Organisiertes Verbrechen und die Annahme von konstruktiver Kritik an der Wachposteneinteilung schließen sich ja nicht zwangsläufig aus.

  3. GG-Hoffmann sagt:

    Irgendwie habe ich den Eindruck, Du hast die Serie doch irgendwie lieb gewonnen. Habe ich eigentlich eine Entwicklung verpaßt, nur weil ich mir die beiden letzten Staffeln nicht angeschaut habe? Wer hat denn diese gräßliche Videotechnik eingeführt, die der Serie diesen Lindenstraßencharme verleiht? Wird denn nicht mehr auf Film gedreht? Ist die Serie schon seit weit heruntergekommen, daß man diese PC-Spiel-Optik einführen mußte? Ich höre immer nur "hüpfendes Herz". Von wegen TNG-Kulissen. Das sah ja aus, als wäre jemand mit der Webcam über die Fedcon geschlendert. Schrecklich bonbonfarbig! Fuba!

  4. Gast sagt:

    B & B lach(t)en sich doch nach jeder absichtlich kaputt gemachten Episode in ihrem stillen Kämmerlein gegenseitig in's Fäustchen…

  5. Gast sagt:

    gott was ein rotz. nach 4 jahren, veruntreuten spendengeldern und jeder menge verbratener munition hätten sie doch wenigstens für das finale den notschlachter holen können um b&b die mitarbeit am finale zu erschweren. MAN!!

  6. Gast sagt:

    @Klapowski

    Recht haste! Das Ende ist ein absoluter Rohrkrepierer! Da merkt man, dass B & B auf Biegen oder Brechen die Serie enden lassen mussten. Vermutlich war das Ende von 'These are the Voyages' nur eins von den "Na-wenn-uns-nix-besseres-einfäll-nehmen-wir-dieses"-Enden, die am Schluss noch übrig blieben.

  7. Gast sagt:

    @Dany:

    Ich hoffe aber Du machst die Seite nun nicht dicht, nur weil der Bermansche Fiebertraum zu Ende gegangen ist.

    Wie wärs, wenn Du einfach ein paar Episoden von DS9 rezensierst wie in alten STUS-Tagen? Oder mal eine Fortsetzung unserer antiquierten Geschichte schreibst?

    Jetzt hast Du ja Zeit.

    Gruß,
    Bademeister

  8. Gast sagt:

    Spätestens nächstes Jahr kommt zum 40. eh die nächste Serie.

    Naja. Ich hatte mir gedacht ich mach einen auf Kevin Smith (der hatte ja einen der Phantom Edit zu Episode 1 gemacht) und die Folge mit Hilfe einiger Sequenzen aus "The Pegasus" so zurecht zu schnippeln, dass möglichst viel von der hirnverbrannten Scheisse draussen bleibt.
    Naja, bisher ist die Folge 5 Minuten lang. Da ist echt nix brauchbares in der Folge.

  9. DJ Doena sagt:

    na erstmal ist ne saftige Episode III Kritik fällig, Sparki greift ihm da sichrlich gern unter die Arm(haar)e

  10. Gast sagt:

    Ich hab irgendwie garkeinen Bock auf Episode III.

  11. KERNELpanic sagt:

    Seid nicht traurig Leute, eines bleibt uns doch an dieser Stelle: Desto schlechter die Episoden waren, desto hasserfüllter sind die Kritiken von Hr. Klapowski. Und dann ist er doch am besten.

    Obwohl eins ja gefehlt hat: Ich betrachte diese Episode historisch einfach mal als Null und Nichtig. Holodeckunfall, da zu diesen TNG – Zeiten ja noch Version "0.3 Beta".

    @Klapowski: Die Staffelboxen 1 & 2 sind doch jetzt kein Zufall?

  12. Gast sagt:

    Moin Doena, gibts Dich auch noch?
    Aus welchem Forum kenne ich Dich nur noch?

    Gruß,
    Bade

    post scriptum: Nach den bisherigen Pre Release-Reviews soll Ep II gar nicht so übel sein…ich würde mich also nicht zu früh freuen.

  13. Raketenwurm sagt:

    Können wir mal Thema bleiben ?!
    Wir haben hier eine Episode, die niemand für möglich hielt. Selbst diverse Worse Case Scenarios des erwarteten Finales konnten uns nicht auf das vorbereiten, was B&B da unter dem Motto "Verbrannte Erde" der Produktionsfirma als Drehbuch verkauft haben. Wieso hat keiner die Norbremse gezogen, bevor der Dreh begann ? Oder wollten die Verantwortlichen einfach mal zeigen, daß es noch viel schlechter geht, als es "Kraft der Träume" und alle ENT-Folgen zusammen je waren ?
    Das ist doch alles viel Wichtiger und Interessanter, als Episode 3 !

  14. nakedtruth sagt:

    Na ja, ich denke Beavis & Butthead wollten einfach nur noch ihren Schreibtisch leeren und haben aus der untersten Schublade diesen Scheiß gezogen, nach dem Motto "was selbst die Studiozensur der letzten 4 Jahre abgelehnt hat.

    Außerdem fragt sich Frakes auf dem 2.Bild nicht wielange die Folge noch dauert, sondern welche Farbe die Yacht haben wird die er sich mit der Kohle die er hier zockt kauft.

  15. KERNELpanic sagt:

    Was den SOLL – IST Vergleich betrifft hat Klapowski übrigens recht. Mir wäre "Sabine Christiansen" auch lieber gewesen als "Highway to Hell"

  16. wolwe sagt:

    ach gottchen – mir hat die endsequenz mit den raumschiffen ganz gut gefallen und sone "wir sind alle eine grosse familie" ansprache von archer gabs ja schon in der vorigen folge.

    vielmehr hat mich das aussehen von troi und riker genervt und dieses permanente "das-passt-nicht-gefühl" hat mich in jeder szene begleitet. troi konnte sowieso scho niemand leiden (weder das pummelige 90er Jahre OB Girl, noch die abgewrackte "grand canyon" falten oma) aber troi + riker's turbolocke + bierbauch war doch zuviel.

  17. Gast sagt:

    Nein, die ende 80er Sirtis war doch ne dufte Schnecke!

    Okay, dazu muss man natürlich in den 80ern schon auf der Welt gewesen sein, was ja auf 90% der heutigen Trekkies nicht passt.

  18. Gast sagt:

    trips tot war so traurig… aber keiner der crew hat getrauert…. das hat mich aufgeregt…

  19. Gast sagt:

    worst episode ever

  20. Gast sagt:

    Hab gestern ne TNG Folge gesehen und da war Riker genauso fett wie in dieser Episode. Leider hebt das die Qualität auch nicht weiter…

  21. Gast sagt:

    Hieß deine TNG-Edpisode vielleicht "These are the Voyages?"

  22. Klapowski sagt:

    Seltsam, was B&B da nun haben wieder verlautbaren lassen: TATV wäre auch dann die finale Episode dieser Staffel gewesen, wenn es danach noch eine weitere Staffel gegeben hätte.

    Nicht nur, dass man sich mit einer Prä-Kirk-Serie sowie schon freiwillig in ein inhaltliches Korsett schnürt, nein: Fast hätte man uns sogar schon in der VIERTEN Staffel gezeigt, dass auch in der FÜNFTEN nichts passiert, kein Aas befördert wird und Tucker und T`Pol sich nicht weiterentwickeln…

    Was ist das denn für ein Käse?

    Zumal diese Episode nicht mal an den Rest der 4. Staffel anknüpft, da sie einfach zu früh geschrieben worden ist.

    Wie heißt es so schön in der DSL-Werbung?

    Normal… ist das nicht.

  23. Jonas Wagner sagt:

    Die 5. Staffel wäre wahrscheinlich eh auf den romulanischen Krieg hinausgelaufen, da man ja die Föderationsgründung jetzt hinter sich hat.

  24. Supamarioana sagt:

    Da ich nur selten Leute verurteile, redete ich mir bisher ein, Berman und Braga seien Star Trek-Fans, die entweder zu dumm sind um irgendwas richtig zu machen, oder durch bestimmte Hintergründe, die wir nicht sehen können, in ihrer Arbeit behindert werden.

    Doch jetzt weiß ich es besser: Die beiden hassen Star Trek!
    Der Beweis: Diese Episode mit dem Zusatz: "written by Rick Berman & Brannon Braga". Es gibt keine Ausreden mehr!
    Nun ist mir klar wie sie normalerweise ENT-Folgen schreiben: Wer von beiden zuerst zum Scheissen gehen muss, bringt das benutzte Klopapier mit. Das ist dann das fertige Drehbuch!

    Diese Folge hätte der Höhepunkt der Serie darstellen sollen, vielleicht sogar der letzen 18 Jahre Star Trek! Eine bedeutende Episode: Jede Szene ein Feuerwerk, jeder gesprochene Satz ein Gedicht!
    Und was haben wir bekommen?
    "Schälen sie bitte die Karotten"
    "Rollen sie den Teig etwas dünner"
    "Die Zutaten für T'Pols Plom-ik Brühe sind in einer Stunde hier"
    Was zum Teufel sollte das? Gibt es über die letzten vier Jahre ENT nicht mehr zu sagen als Küchen-Latein?
    Und dann diese Suizid-Aktion von Trip: "Brat endlich einer dem Captain eins über, damit ich mich hochjagen darf".
    Meine Augen blieben bei seinem Tod so trocken, wie eine Regentonne in der Sahara. Es ist schon fast eine Kunst, einen Hauptcharakter so sterben zu lassen, dass es dem Zuschauer am Arsch vorbeigeht.
    Dann noch die Geschichte mit Shran: "Hallo, ich habe vor 3 Jahren meinen Tod inszeniert, weil es ein paar Strassenräuber auf meine Brieftasche abgesehen haben." Autsch!
    Und hat wirklich jemand verstanden, wie das ganze nun Riker bei der Entscheidungsfindung geholfen hat? Derjenige möge mir bitte 'ne Mail schicken.

    Abschließend noch ein Paar Worte an Klapowski: Wie kannst du dieser Folge eine so gute Note geben? "North star" bekam 'ne 6+ und dabei wartete die Folge wenigstens mit einer "Rassismus-ist-böse-Story" und einem gewissen TOS-Charme auf.
    Wenn man aber bedenkt, dass diese Folge hier der Abschluss einer ganzen Serie war gibt es dafür nur eine faire Bewertung: 6-

    "Braga! Berman! An die Wand!"

    *Sturmgewehr durchlad*

  25. KERNELpanic sagt:

    *zu Supermarioana mit seiner durchgeladenen Waffe tritt* Halt! Respekt für diese sicher mühevoll vorbereitete Rede. Warum hast du eigentlich nicht die letzte Episode geschrieben? Ich bin sicher du hättest es besser gemacht. Mieser geht ja auch nicht.

    Ach, ja was ich sagen wollte: Erschieß sie noch nicht! *eigenes Gewehr durchlad und anleg* So jetzt kannst du.

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