Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Komm, ich brenn’ dir noch `ne Folge!

, Komm, ich brenn’ dir noch `ne Folge!Ab dem heutigen Tage, 02:56 Uhr MEZ, gibt es mehr Rettungsaktionen für ENT als Tsunami-Spendengalas! ST-E.de gratuliert ganz herzlich zu diesem beachtlichen Erfolg für mehr Menschlichkeit! Aus diesem Grunde losten wir einen der zahlreichen Initiatoren aus, der heute hier sein Projekt vorstellen darf. Wir führten ein Exklusivinterview mit Dirk Meier, oder, wie wir ihn inzwischen nennen: The Braveheart

Achtung! Das folgende Gespräch ist KEINE Satire! Vielmehr handelt es sich um ein mathematisch zusammengefasstes Modell aller staatlichen ENTERPRISE-Retter. Dieser Text samt den Geschäftsideen basiert daher ausschließlich auf harten Fakten und/oder wurde aus ihnen hochgerechnet. Danke.

Klapowski: Hallo, Dirk!

Dirk: Hallo, Klapowski!

Klapo: Dirk, was willst Du denn genau tun, um ENTERPRISE doch noch zu retten?

Dirk: Zu allererst: Wir haben schon einiges getan! Ich und mein 5-köpfiges Team haben bereits 289,37 € zusammen! Das haben wir vor allem unseren Sponsoren zu verdanken, einer Fabrik für Umzugskartons in Thüringen und dem REAL-Markt in Rheda-Wiedenbrück! 283,28 € haben wir zusätzlich aus unseren privaten Mitteln zusammengetragen… Unsere Aktion nennt sich übrigens „Reload ENTERPRISE“, nachdem „keep“, „help“, „save“ und „rescue“ schon weg waren. Aber unser Titel ist doch auch cool, oder?

Klapo: Aber klar doch. Wie gefroren Wasser. – Äh… Wie genau habt ihr die genannten Firmen dazu bewegen können, so spendabel zu sein?

Dirk: Das war leicht! An der Kasse fällt häufig Kleingeld auf den Boden. Bei 1- oder 2-Cent-Stücken machen sich viele Kunden oft nicht die Mühe, sich zu bücken. Der Rest ist Warten, also sozusagen reines Stehvermögen. Markus macht’s wegen seiner Hüfte allerdings nur noch mit Klappstuhl.

Klapo: Doch wenn ich euch richtig verstanden habe, ist das Kernelement eurer Aktion nicht unbedingt die Spendenbereitschaft der Wirtschaft? Was ist das Innovative bei eurer Aktion?

, Komm, ich brenn’ dir noch `ne Folge!

„Und wenn ich unter dem Brillenrand herschaue, schaue ich ENTERPRISE sogar mit analogem Weichzeichner!“ – Steht mit dem Rücken zur Wand: Unser Dirk. Andere ENTERPRISE-Retter nennen ihn wegen seiner unnachgiebigen Art auch liebevoll „unser Dirk-tator“. Zumindest riskiert er gerne mal eine dicke Lippe, wie dieses Foto beweist…

Dirk: Nun, wir planen ja, wie bereits angedeutet, die fehlenden Gelder für das Fortbestehen der Serie direkt an Paramount zu überweisen. Allerdings mit einer Besonderheit: Wir werden das ganze leistungsbezogen staffeln!

Klapo: Das heißt?

Dirk: Für Episoden, die beim Fandom gut ankommen, gibt es nachträglich einen Bonus von 20%. Zusätzlich übernehmen wir die Fahrtkosten für den Öffentlichen Nahverkehr, sollte einmal ein kostspieliger Außendreh anstehen. Ich bin dafür bereits im Gespräch mit meinem Onkel, der Busfahrer in Hollywood ist.

Klapo: Aha. Klingt genial. Ich frage mich allerdings schon, warum eine Firma wie Paramount sich die Blöße geben sollte, ihre Serien von einem Haufen Halbwüchsiger finanzieren zu lassen. Rechnet ihr denn nicht mit dem klingonischen Stolz des Unternehmens?

Dirk: Unter normalen Umständen schon, aber es liegen besondere Umstände vor!

Klapo: Die da wären?

Dirk: Ich schaue so gerne ENTERPRISE!

Klapo: Das klingt einleuchtend.

Dirk: Außerdem gehen unsere Ideen ja noch weiter! Wir planen bereits die Gründung einer weltweiten Lotteriegesellschaft, wobei unsere Verhandlungen mit Botswana auch fast schon abgeschlossen sind… 50% des eingezahlten Geldes wird wieder ausgezahlt (wir erwägen ein System, welches auf Trading-Karten basiert), während 50% direkt an Manny Cotos Privatkonto überwiesen werden.

Und das schärfste: Er hat sogar schon eingewilligt! Nur wegen der Verwendungsnachweise und Quittungen werden wir uns noch nicht einig. Er möchte das alles ein wenig lockerer als wir handhaben, aber das klären wir auch schon noch!

Klapo: Was ist mit Werbung für die Serie? Ich kenne zum Beispiel viele Bekannte, die ENTERPRISE 10 mal gesehen haben, bevor sie keine Lust mehr hatten. Diese Leute sind doch bestimmt mit einem total genialen Marketinggag zurückzugewinnen? Ich denke da an eine Aktion wie: „Lieber T`Pol nackt, als Pelze tragen!“ oder so was…

Dirk: Na, na! Das ist unter unserem Niveau! Unsere DV-Experten (Gruß an Holger) arbeiten stattdessen bereits an einer Schwemme von Spam-Mails. Titel: „Your are naked!“. Ich bitte eure Zuleser, diese Dokumente in den nächsten Tagen verstärkt zu beachten! Wir werden das Geld sogar selber Abbuchen, damit ihr auch zeitlich keine Last mit der Aktion habt. Voraussetzung ist allerdings, dass ihr Online-Banking betreibt und die beigefügte exe-Datei ausführt.

Klapo: Sind schon weitere Geldgeber am Horizont zu sehen?

Dirk: Voyagercenter.de haben wir gefragt, da die genau die 1 Million Euro haben, die für eine Folge ENT benötigt wird. Damit dieses Geld frei wird, müssten die allerdings ihre Seite schließen, da das laut des Betreibers die wöchentlichen Kosten für deren Server sind. Wir haben daher – trotz unserer eigenen Not – 100 Euro an diese armen Jungs überwiesen…

, Komm, ich brenn’ dir noch `ne Folge!

Die Aktion „Hallo, ENT, ich bin Stammzuschauer!“ sorgte in den USA zeitweise kilometerweit für solche Bilder. Etliche Trekkies erfroren elendig und hatten sogar Spaß dabei. Doch erst im Frühjahr werden die wahren Auswirkungen einer anderen Aktion zutage treten: „ENTERPRISE auf dünnem Eis? – Egal, wir folgen!“

Klapo: Ich hörte, dass ihr auch Bettelbriefe an die Verantwortlich schreibt?

Dirk: Dieses Wort verwenden wir nicht so gerne. Wir sagen lieber: „Textbasierte Motivations- und Erinnerungshilfen“. Wir haben ein Word-Formdokument entworfen, das es wirklich in sich hat! Es sieht aus, als wäre der Text aus ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben zusammengesetzt. Wir wollen natürlich auch ein bisschen provozieren! Die Nachricht lautet: „HILFE! ICH BIN IN NOT! KAUFT MICH BITTE FREI, BEVOR SKRUPELLOSE INDUSTRIELLE MICH ZU GRABE TRAGEN!“

In meiner Wohnsiedlung haben wir diese Schriftstücke bereits in die Briefkästen verteilt, um die Wirkung zu testen. Die Polizei war danach aber nur knapp 2 Stunden da. Da ist sicherlich noch mehr drin!

Klapo: Wie wäre es mit einer Anzeigenkampagne, hmm?

Dirk: Ja, deren Opfer sind wir danach leider geworden. Eine wegen „Vortäuschung einer Straftat“ und eine wegen Raubüberfall. Dabei haben wir uns doch nur als Tellariten verkleidet, als wir in die Bank gestürmt sind, um so schnell wie möglich die erforderlichen Konten zu eröffnen!

Klapo: Ich meinte nicht strafrechtliche Anzeigen! Werbeanzeigen! In Zeitschriften!

Dirk: Aaach sooo! Generell gerne. Aber wir können uns nur eine einzige ganzseitige Anzeige leisten und sind wegen unserer begrenzten Mittel daher sehr wählerisch. Wir suchen immer noch ein Heft, das in DIN A1-Format veröffentlicht wird. Aber wir werden von den Verlagen mit fadenscheinigen Begründungen, dass ab einem Quadratmeter Blattformat das Umblättern zu schwer sei, abgewimmelt.

Klapo: Jungs, jetzt mal Butte bei die Fische: Findet ihr nicht, dass das Ganze ein bisschen peinlich wirken könnte? Eine eingestellte Serie wiederbeleben zu wollen…

Dirk: … hat schon bei TOS funktioniert!

Klapo: Ja, aber mit diesen Mega-Hammer-Aktionen wird Paramount vor der Absetzung schon gerechnet haben. Solch eine Überraschung wie damals bei TOS ist das ganze Geschrei also diesmal bestimmt nicht. Oder, wie wir an der Börse sagen: „Diese Information war im Kurs schon lange enthalten.“

Dirk: Alter Miesmacher! Früher hast du mir besser gefallen, Klapo!

Klapo: Du darfst mich Klapowski nennen… Letzte Frage: Können die ENT-Fans das Geld auch auf unser Konto buchen und wir leiten das dann eventuell, möglicherweise, bei Gelegenheit, sobald es unsere Zeit erlaubt, vielleicht weiter?

Dirk: Na klar! Aber verarsch mich nicht! Deinen letzten Satz will ich schriftlich haben! Wortwörtlich!

Klapo: Kein Problem. Wir helfen doch gerne. Hier das Word-Dokument für unsere Leser. Natürlich Virenfrei! So, das war’s! Danke, dass du so schnell kommen konntest.

Dirk: Geht immer ganz schnell bei mir, wenn ich über ENTERPRISE sprechen darf. Wohin mit dem vollen Taschentuch?

Klapo: Keine Umstände. Lass es ruhig hier liegen. Ich werfe es Dir dann nach, sobald Du Dich umdrehst.

Dirk: Danke! Tschüß!

Klapo: War mir ein Vergnügen… *Plopp*

, Komm, ich brenn’ dir noch `ne Folge!

Hier werden die allerletzten ENT-Folgen noch in industrieller Massenanfertigung hergestellt. Teams wie „Reload Enterprise“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Arbeitsstellen durch Geldspenden noch so lange wie möglich zu erhalten. Die ersten Bündel sind auch bereits eingetroffen und tun im Paramount-Hochofen gute Dienste…

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Artikel

von Klapowski am 11.02.05 in Star Trek

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Kommentare (21)

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  1. Gast sagt:

    Ich bin Erster! *ist glücklich und steigt in den Spammer-Himmel auf*

    Vielleicht schreib ich sogar noch was sinnvolles, wenn ich den Artikel gelesen habe. Kann ich jetzt ja tun, wo sich mein Lebenswunsch erfüllt hat. ;P

  2. Gast sagt:

    Neee, war nicht so prall der Artikel. Review lieber mal United

  3. Gast sagt:

    Guter Artikel :D

  4. Gast sagt:

    Wie ich finde eine sehr treffende satirische Darstellung dieser ganzen "Möchtegern"-Weltretter, die glauben eine US-Serie im absoluten Quotentief mit 1 Euro 55 und dazu viel Liebe retten zu können! Also, wie gesagt sehr witziges Interview ;-)

  5. Gast sagt:

    Mhh, naja Recht hat er ja, obwohl mal ganz ehrlich, wenn die Macher von
    http://www.trekunited.com
    es schaffen würden wenigstens die Hälfte von den 35 Millionen zusammenzubekommen, dann wär glaub ich auch Parampunt trotz allem stark überrascht…
    Obwohl des is nicht nur brutal unwarscheinlich sondern wenn ich dann an ihrer Stelle wäre und es wär evt. sogar ein paar mille eingegangen…
    naja ich würd mich aus den Staub machen!
    Corny

  6. Kaworu sagt:

    So oft wie ich mir auf Boards schon habe erklären lassen, daß ich uuuunbedingt für die fünfte Staffel ein paar Euro locker machen muß, wundert es mich, daß ich noch keinen Ausfluss bekommen habe. Oder Weichen Schanker. Oder weiß der Himmel was. Ich hoffe nur, daß der Zirkus bald endlich vorbei ist. Ich möchte mal wieder in ein Forum gucken, ohne auf 100.000.000.000 "Rettet Enterprise mit Euren Moneten!!!"-Spampostings zu stossen. *epileptische Anfälle bekomm*

  7. Raketenwurm sagt:

    Immer dieser Spott, daß die SaveEnterprise-Aktionen peinlich und sinnlos sind…pfff…bei Family Guy hat es schließlich auch funktioniert ! Ich habe jedenfalls mein gesamtes Erspartes an so einen Trekkie geschickt, dem ich neulich im Chat begegnet bin und der mir versichert hat, daß er es an Paramount weiterleitet. Der hat da Beziehungen.
    Außerdem werde ich mal schauen, ob ich vielleicht ein BandAid organisieren kann. Den Refrain des Liedes habe ich sogar schon fertig: "Enterprise muß weiterfliegen, durch unsere Herzen, das ist unser Traum. Enterprise wird schließlich siegen, und Liebe bringen in den unendlichen Raum." Ich habe auch schon Emails an deutsche Künstler geschickt, wie z.B. Sabrina Setlur, Dune und Erdmöbel, die das dann singen sollen. Bis jetzt hat aber noch keiner geantwortet. :( :( :( :(

  8. bergh sagt:

    Muahahahahahahahha

    Grus BergH

  9. Gast sagt:

    Fussel!! Fussel? Hahaha Fusseldifussel

  10. Gast sagt:

    Lustiger Artikel – aber leider wahr!
    Schukow

  11. Gast sagt:

    Kann mir mal einer sagen an welche Adresse ich die Einzugsermächtigung hinschicken soll? Ich habe schon die Kontonummern meiner Eltern und einiger Großunternehmen wie Merceses, Siemens und die Telekom (die waren so doof und haben die auf ihren Briefbögen :lol:). So ich schiebe mir jetzt als Snack 4 Tiefkühlpizzen in den Ofen und schaue die letzten DIÄZNEIN Staffeln rein. Hab immerhin seit 30min nichts mehr gegessen.

  12. Gast sagt:

    ein kleiner faktischer fehler steckt noch drin im Artikel:

    "Wir suchen immer noch ein Heft, das in DIN A1-Format veröffentlicht wird. Aber wir werden von den Verlagen mit fadenscheinigen Begründungen, dass ab einem Quadratmeter Blattformat das Umblättern zu schwer sei, abgewimmelt. "

    DIN A1 ist nur ein halber Quadratmeter.

  13. hdEATH sagt:

    2 miteinander verbundene (wie es bei einem Heft nun mal üblich ist) DIN A1 Seiten nebeneinander ergeben zusammen DIN A0. Dann würde es also hinkommen, wenn man das noch als Blattformat durchgehen lassen würde…

  14. Raketenwurm sagt:

    Mann, Leute. Das war natürlich eine Doppelpointe von Klapowski. Die Verlage haben Dirk veräppelt, indem sie ihm mit einem Widerspruch abgewimmelt haben, er ihn aber nicht gemerkt hat.
    Das ist so wieder der Witz "Treffen sich zwei Päpste…mitten ins Genick." oder so ähnlich.

  15. Gast sagt:

    @ Raketebwurm
    Gegenpäpste wurden doch vergiftet?
    *sich absichtlich blöd stell*
    Schukow

  16. Gast sagt:

    also ich schreibe geschichte und spende ; ))

  17. Gast sagt:

    Es ist grausame Realität geworden! Anonyme spenden 3 Mio.$!!!!!!!!!!!!!

    Ich hoffe das können die sich bis zum Ende der 7. Staffel einteilen.

    Ach übrigens ein Zitat von sf-radio.de "Fans, die "Star Trek: Enterprise" am Leben erhalten wolllen, gingen bisher davon aus, dass sie $30 Millionen aufbringen müssten, um die Show selbst zu finanzieren."

    Muhahaha

  18. Gast sagt:

    Wo ich gerade in Fahrt war, man sollte auf der Seite mal nach Kommentaren von 'Mäcces' suchen. Der zeigt welche geistigen Fähigkeiten der moderne (pubertäre) Star Trek Fan heutzutage (nicht) sein Eigen nennt.

    Ich denke ernstahft darüber nach mir mit diesen Kommentaren die Wände zu Tapezieren, so hat man immer was zu lachen wenn man zu hause ist.

    Muhahaha

  19. Gast sagt:

    Ich will mehr Enterprise! Ich schreib dafür sogar ne Mail an irgendjemanden, wenn´s sein muss. Sagt mir einer vielleicht an wen?

  20. Gast sagt:

    So ist die Sache!

    @Klapowski:
    Lege deine Beweise hier!!!!!!!!!!!!!

  21. Gast sagt:

    –>Wo ich gerade in Fahrt war, man sollte auf der Seite mal nach Kommentaren von 'Mäcces' suchen. Der zeigt welche geistigen Fähigkeiten der moderne (pubertäre) Star Trek Fan heutzutage (nicht) sein Eigen nennt.

    Dieses "pubertierende" Bürschen ist 27 Jahre alt und steht kurz vor dem Staatsexamen als Lehrer.

    Oh mein Gott! Die armen, armen Schüler.

    Habt ihr den schon mal erlebt, wenn er richtig loslegt.

    Zum Thema:
    Der Artikel ist klasse. Da steckt mehr Wahrheit drin, als ich bisher über diesen ganzen Schwachsinn gefunden habe.

    Herzlichen Glückwunsch!

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