Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Klapowski ist der… „750-Milliarden-Euro-Mann“! (Abzüglich Schulden)

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750 Milliarden US-Euro als Schutzschirm! – Wie viel ist das in Ölteppichen vor den USA? Wer zahlt eigentlich die Zeche und wo bekomme wir genug „kleine Männer“ her, die darauf vermutlich angesprochen werden? Wieso geben sich die Börsen-Spekulatius nur an Weihnachten so klein und knusprig? Und wer ist in Zukunft überhaupt noch auf Rosen gewett… ähm… gebettet? Zukunftia.de versucht erneut, Licht ins Dunkel des Schwarzen Lochs zu bringen und erklärt, was selbst der Autor dieses Artikels nicht gerafft hat. Aber Zukunftia ist ja auch eine Art Kollektivwesen. Wie der Finanzmarkt selbst…


Das „größte All-In der Pokergeschichte“ nennt es der Ökonom Henrik Enderlein. Und tatsächlich muss jedem Angst & Bange & Neidvoll werden, der jemals von seiner Hausbank gesagt bekam, dass die zusätzlichen 5.000 Euro Überziehungskredit leider nicht gewährt werden können, um sich ein neues Auto zu kaufen.

Die 750 Milliarden Euro werden „Rettungsschirm“ genannt. Der Name ist nicht ganz richtig getroffen. Eigentlich ist er – im Falle eines Fallens – mehr ein Klavier am Bein, sollten die Spekulanten annehmen, dass die E.U.ianer nur bluffen. Oder deren Banknoten-Druckerpressen nicht so ganz drehzahlgestählte Rollen haben, wie wir alle hoffen. – Niemand, der in der Finanzbranche noch bei Verstand ist, hätte den Schutzschirm vorhersehen können. Aber da der Kollektivverstand der Märkte sowieso als Eimer mit Grütze herumgezeigt werden könnte („Kommt, wir demontieren den Kapitalismus mal gerade selber!“ – „Juchhhee!“), sollte man diese Floskel vielleicht nicht überbewerten.

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„Hey, es war doch nicht abgemacht, dass die Leute auch DRUNTER gucken! Finger weg von meinem Bier!“ – Merkel stellt den neuen Schutzschirm vor, unter dem sich der Durchschnittseuropäer auch schon gemütlich gemacht hat.

Aber wir haben ja schon bei Star Trek gelernt: Wenn der Schutzschirm gestärkt wird, geht allzu oft auf die Antriebsenergie. Oder der von der Lebenserhaltung. Man bekommt bei diesen waghalsigen Summen direkt Lust, sein ganzes Geld abzuheben und in verdammt lange haltbare Konservendosen zu investieren. Aber gut: Bei 700 Millionen Europäern sind 750 Milliarden Euro gerade mal (ca.) 1.000 Euro Schulden für jeden. Zusätzlich zu der bisherigen Staatsverschuldung, versteht sich. Man möchte seinen (zukünftigen) Enkel auf den Schoß nehmen, ihm eine Spitzhacke in die Hand drücken und ihm sagen: „Die fetten Jahre sind vorbei! Tu mal was für dein Gitterbettchen! So lange du die Füßchen unter meinem Strampelanzug hast… blablabla…“

Mit über 700 Milliarden sollen alle Spekulanten also davon abgeschreckt werden, gegen den Euro oder schwächere Eurostaaten zu wetten? Für mich ist das Wettpissen auf hohem Niveau bei 5 Litern Bier/Minute als Druckbetankung! Was ist, wenn die Spekulanten uns den Bluff nicht abkaufen und weiterhin gegen unsere tollen Assi-Staaten wetten? Und was ist das überhaupt für ein Wirtschaftssystem, in dem man ständig von „Wetten“ hört? Man möchte fast aufschreien und sagen: „Ich habe mir Gestern ‚Wetten Schrott…?!‘ gar nicht mehr angesehen. Ich mag den Gottschalk einfach nicht mehr leiden! Hatte auch kurz zu ‚Wer wird Minus-Milliardär‘ rübergeschaltet, aber der Jauch ist ja auch nicht besser.“

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„Okay, was ist denn IHR Wetteinsatz, falls sie verlieren sollten, Greek Lady?“ – „Ich gehe auf der Straße anschaffen, bis an das Ende meiner Tage!“ – „Okay, und was macht die Vertreterin der amerikanischen Zockerwelt, wenn z.B. die USA allzu riskante Spekulationsgeschäfte verbieten sollten?“ – „Na, ich blase den Republikanern den Schniedel faltig, bis sie es wieder rückgängig machen!“ – „Na dann: Topp, die Erde schrillt!“

Da macht es mir schon gar keinen Spaß mehr, KEINE Minuszahlen auf meinen Konten zu haben! Da komme ich mir ja wie der letzte elitäre Flachwichser vor, wenn das Weltfinanzsystem sogar noch der eigenen Oma den letzten Goldzahn aus der Fresse schlägt, um dieses Stückwerk-Gebiss gegen die ausgeschlagenen Omazähne der anderen Seite in Stellung zu bringen!

Und wer sind eigentlich die „Spekulanten“? – Ich fürchte, das bin ICH! Tagegeld, Girokonto, Riesterrente, Aktionfonds: Ich bekenne mich schuldig, all das zu besitzen. Bin ich jetzt schuld? Was die Bank mit dieser meinen Kohle anstellt, um mich mit 2% Zinsen zu erfreuen (oder einem 2%-Lächeln, wenn sich der angepriesene Aktienfonds doch nicht so knorke entwickelt), weiß ich nicht so wirklich. Ich nehme an, meine überaus hübsche Bankberaterin, der ich jeden neuen Vertrag von den Augen ablese, wettet in diesem Moment gegen die Volkswirtschaft von Klein-Kleckerstan!

Wieso sehe ICH eigentlich nicht mehr davon, wenn der Spekulant (also wieder ICH) angeblich diese Macht hat?! Und wo kann ich gegen die marode „Nix zu fressen, aber Raketen kaufen“-Wirtschaft von Nordkorea wetten? Gibt es da keinen Spezialfond? Zwielichtige „Sportwetten“-Schuppen gibt es doch auch an jeder Straßenecke, genau so wie Haue, wenn man diese gegen 23 Uhr noch mal aufsucht.

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Im gar nicht mal schlechten Buch „Eine Billion Dollar“ erbt ein Habenichts eben genau diese Summe und muss zusehen, was er damit anstellt. Vor einigen Jahren war diese Summe für mich noch unvorstellbar und der Roman komplett abgedreht, doch seit der (ersten) Bankenkrise muss man ihm wohl sagen: „Stell Dich hinten an, Bubi! Andere Leute haben schließlich mehr zu verlieren!“

Irgendwohin müssen doch die ganzen klammen Kohlen von der Druckerpresse fallen und da bin ich doch lieber auf der Gewinnerseite als bei der Tsatsiki-Fraktion! Alles, was ich machen muss, ist noch genügend andere Anleger zu finden, die mit mir zusammen NOCH MEHR Geld sammeln, um es gegen das Schutzschild in Stellung zu bringen. In Zeiten des Internets traue ich mir das aber durchaus zu! Ich werde Kollege Sparkiller gleich Morgen eine Webseite basteln lassen, auf der ich in sämtlichen Weltsprachen mindestens 1.000 Milliarden Euro einzusammeln gedenke! – In kleinen Schweinen, versteht sich.

Aber was mache ich dann nur mit der erzockten Kohle im – immerhin – Billionenbereich?

Ich glaube, ich investiere es in Gold, Kupfer und in den Ausbau alternativer Technologien.

In der Andromeda-Galaxie, versteht sich…

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von Klapowski am 10.05.10 in All-Gemeines

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Kommentare (6)

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  1. DJ Doena sagt:

    Ich glaube, wir sind in eine Phase eingetreten, in der die Zahlen keine Rolle mehr spielen. 700.000.000.000,- kann ja eh keiner mehr erfassen.

    Der nächste Rettungsschirm ist dann eben 2,3 Billiarden Dollar wert, der übernächste dann 348 Billiarden Yen usw.

    Niemand fragt mehr nach ob es das Geld überhaupt theoretisch auf auch nur irgendwem gehörenden Konten gäbe, von dem sich der Staat(enverbund) das Geld dann im Falle der Fälle borgen könnte – derzeit gibt er ja nur eine Bürgschaft dafür und nicht tatsächlich einen Kredit.

  2. Vanquish sagt:

    Ich-investieren-in-Hinkelsteine. Die haben noch jede Krise überstanden und man kann sich lustig die Zeit mit ihnen vertreiben.

  3. Flutschfinger sagt:

    Ohne den Artikel gelesen zu haben: Ich sehe das Positiv. Gott und Geld arbeiten beide nach dem gleichen Prinzip – von Menschen erschaffen/erdacht, und funktioniert nur, solange jeder Depp dran glaubt. Da beides missbraucht und von Korruption durchtränkt wurde, gehört beides abgeschafft. Klappt in der Zukunft ja auch.

    Propheten und Latinum hört sich auch viel besser an…

  4. Talon Karrde sagt:

    Und wieder einmal sind es die Zocker, denen wir den ganzen Mist erst zu verdanken haben, welche belohnt werden. Armes Deutsch… äh armes Europa.

  5. Flyan sagt:

    Ich bin richtig froh, jetzt als Student sowieso schon den Lebensstandard der chinesischen Landbevölkerung zu teilen – dann muss ich mich nicht mehr so krass umgewöhnen, wenn ich später in einem einst gut bezahlten Job gerade so 23 Mrd Reichsmark für ein Brötchen zusammenbekomme. Aber für Leute, die weniger als 7 Tage die Woche Arbeiten und ein festes Einkommen über einem Viertel der Armutsgrenze in Deutschland gewohnt sind, könnten harte Zeiten anbrechen, wenn die Krise hier wirklich einschlägt und sich nicht mehr abstrahieren lässt durch Geldsummenspielchen.

  6. G.G. Hoffmann sagt:

    Ich habe meine ganzen Ersparnisse in nordhessisches Ackerland investiert. Das hat sich in den letzten, äh, 1.300 Jahren als sehr wertbeständig erwiesen (ca. 2 Äppel pro Quadratmeter). Man wird es zwar nie wieder los, aber der Inflation hat man eine lange Nase gedreht! „Mein Sohn, all‘ das Land bis zum Horizont, dort wo Du im Schein der untergehenden Sonne noch die Meßstäbe für das 1964 aufgegebene Autobahnprojekt Gießen-Bremen siehst, wird eines Tages Dir gehören. Ob Du willst oder nicht…“.

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