Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Der Jahresrückblick 2003

, Der Jahresrückblick 2003Das Fernsehen macht es vor: Kein Jahr ist langweilig, vergeudet und stumpfsinnig genug, um die obligatorischen Rückblickshows nicht endlich durch die neuen Folgen von „LEXX“ zu ersetzen! Also wagen auch wir einen dezenten Schulterblick und erinnern an jene Ereignisse, die EUCH 2003 besonders bewegten. Natürlich nicht physisch. – Chipstüten kann man sich schließlich auch bringen lassen!

Mit Bildern von Sparkiller

07. Januar

Das Einspielergebnis von NEMESIS übersteigt überraschend das von „Jungfräuliche Babysitter im Tal der reitenden Kinderleichen“. Die Kinobesitzer haben ihre Ansprüche bereits drastisch zurückgeschraubt und finden inzwischen sogar Gutes am neuesten ST-Spross:

„Gestern haben unsere Einnahmen bereits das Spinnennetz am Boden der Registrierkasse durchbrochen! Noch eins, zwei Wochen mehr, und wir entziehen auch noch den Motten die Lebensgrundlage!“

Doch weiterhin demonstrieren verärgerte Fans dagegen, dass allein schlechtgelaunte Kritiker den Erfolg des 10. Filmes gefährdet haben sollen. Einer der Protestler: „Wenn die ST nicht mögen, dann sollen sie doch nicht in’s Kino gehen!“

Als am 18. Januar eine Bombenexplosion Israel erschüttert (genau so wie am 17., 16. und 15. Januar auch), ist dies Wasser auf Rick Bermans Mühlen: „Star Trek hat schon immer bewiesen, dass es politische Entwicklungen vorwegnehmen und in die Zukunft transportieren kann!“ – Stuart Baird lässt einen neuen Trailer schneiden, der die schönsten Nemesis-Explosionen mit Bermans Interview vermischt. Im Hintergrund verprügelt ein namenloser Rapper einen Fötus, der ebenfalls mit Goldschmuck behangen ist. „Not with me! – Clone yourself, Freak!“ ist für mindestens 3 Tage ein Geheimtipp unter Patrick Stuart und Brannon Braga! – Dann haben beide wieder anderes im Kopf…

03. Februar

Die erste Hälfte der zweiten Staffel ist abgelaufen. Gleichzeitig gelangt der Skandal um gefälschte Haltbarkeitsplaketten („03“ bedeutete in Wahrheit „1993“) an die Öffentlichkeit. Verbraucherschutzministerin Renate Künast ist entsetzt und warnt vor dem Konsum der abgelaufenen SF-Produkte aus Übersee. Ein Handelskrieg zwischen USA und BRD entsteht, der bis zum Ende des Jahres das Verhältnis zwischen Schröder und Bush schwer belasten sollte…

Kurz vorher tauchten bereits Episoden auf, die offensichtlich in Ostdeutschland gefälscht und als offizielle Folgen weiterverkauft wurden! Ein festgenommener Chef einer kriminellen polnischen Bande übernimmt die Verantwortung für „Marauders“, „The Communicator“ und „Precious Cargo“ und entschuldigt sich vor dem Haftrichter halbherzig für die Spätfolgen, die – so er wörtlich – „Contergan wie eine praktische Schrumpfkur erscheinen lassen werden“!

16. März

Die Globalisierung des Terrors schreitet unaufhaltbar voran: Enterprise ist nun also auch in Deutschland angelaufen… Harald Schmidt jubelt, Sandra Maischberger ist entzückt und Heiner Bremer gönnt sich einen Festtagsversprecher in Form eines Kettenreims! Mit Star Trek hat dies wahrlich nichts zu tun: Die Industrie feiert 150 Jahre Keilriemen!

Noch sind die deutschen Fans von der neuen Serie begeistert und üben bereits an einer beidäugigen Archer-Parodie, um das (noch) Gesehene gebührend zu feiern. Das Krankenhaus Erfurt meldet zwei Jugendliche, die sich ihre Augenbrauen zusammengenäht haben. Robert Steinhäuser fordert den Verbot der Serie, da diese für Jugendliche gefährlich sei. Das neue Jugendschutzgesetz für Computerspiele tritt in Kraft, welches zur Verwunderung von niemanden auch für ENTERPRISE gilt. Trotzdem wird die Sendung rechtswidrig weiterhin von Sat.1 ausgestrahlt, doch jede Woche bemerken das weniger…

30. April

Neues von Voyager: Kate Mulgrew wird überraschend auf dem Münchener Oktoberfest gesichtet und freut sich sehr über den erfolgten Frühlingsbeginn. Sie gibt ein spontanes Interview, in dem sie ihre Fans mit offenherzigen Botschaften erschüttert: „Wir waren auf dem Set wie eine große Familie; wenn ich als Janeway ein Vorbild für viele Frauen bin, so freut mich das natürlich; Jeri Ryan war fraglos eine Bereicherung für die Serie und eine tolle Schauspielerin!“

Auch erwähnt sie, dass sie eine unkonventionelle Frau sei, deren Meinung und Aussagen alles andere als berechenbar seien. Kürzlich habe sie in einem Interview sogar einen Streit auf dem Voy-Set zugegeben. Aber nur einen ganz kleinen. – Desweiteren freute sie sich, dass sie als beliebtester ST-Captain nun alle Chancen auf eine Rolle als „Fräulein Rottenmeier“ in der 7-teiligen Kanadisch-Deutschen Fantasyproduktion „Heidi“ habe.

, Der Jahresrückblick 2003

”Eintritt in den liquiden Raum – Jetzt!” – Janeway hat sich zwar nach dem Ende der Serie ein bisschen gehen lassen, sieht aber immerhin noch aus wie Kes vor’m Hungertod.
(Wir berichteten darüber:)
, Der Jahresrückblick 2003

Noch während der Ausstrahlung des Interviews wendet sich Robert Beltram (Chacotay) vom Kölner Weihnachtsmarkt aus an die Presse, widerspricht Mulgrew und erwähnt, dass Voyager die grausamste Serie ist, an der eh je mitgewirkt habe. Fans finden in seiner Filmografie außer VOYAGER nur das indianische Werk „Teen Wolf XV – Der sich den Wolf spricht“ und regen sich schnell wieder ab.

04. Juni

Das Season-Finale ist gelaufen und immer mehr Informationen über die 3. Staffel kommen zum Vorschein. Berman freut sich lautstark über den „roten Faden“, den er „im Ärmel“ habe. Wenig später klärt sich der Spuk: Es handelte sich um eine Blutvergiftung einer Ader am Handgelenk, ausgelöst durch geistloses Schaben mit einem Fleischermesser. Berman ist erschrocken und nutzt die Pause zwischen den Staffeln zu einer Entziehungskur, doch er kann dann doch nicht ganz von den Quoten der ENT-Wiederholungen lassen. Im Sanatorium „Waldfrieden“ stiehlt er den Fernseher eines Pflegers und genehmigt sich via Videotext eine volle Dosis. Mit bekanntem Ergebnis.

In den Tagen darauf erscheint auch der Papst eigentlich gar nicht mehr sooo krank und gebrechlich. Einstein hatte eben doch recht: Alles ist relativ und nur eine Frage des Standpunkts…

14. August

Nemesis erscheint auch in Deutschland auf DVD und ist laut Paramount weltweit ein riesiger Erfolg! In Japan wird der Film in einem „Special-Pack“ zusammen mit einem deutschen Studenten verkauft, der zwischen den Weihnachtsmann-Auftritten in deutschen Kaufhäusern gerne den persönlichen Klon grenzdebiler Asiaten mimt. „Höle mich an und du hölst dein Echo, du Wulm!“ hört man die Kahlgeschorenen sagen. Auch von „Schatten“ und „Spiegeln“ ist die Rede, zusätzlich zu einer gewissen „Lache“, die man üben wolle. Aber die mit „R“, versteht sich. Lachen kann der Zuschauer hier schließlich selbst!

Der dadurch kurzzeitig erholte Berman ist begeistert von dem späten Erfolg des Films und kündigt an, den 11. ST-Film „Genesis“ nennen zu wollen. Er soll noch dunkler als sein Vorgänger werden und unter dem Slogan „Das spannendste Abenteuer, das sie in unserer Galaxie jemals nicht sehen werden!“ vermarktet werden. Über die Story wollte Berman zu Beginn des Interviews noch nichts sagen, da diese von ihm noch nicht im Detail entwickelt worden sei. Zwar war das bis zum Ende des Gesprächs erledigt, doch der Journalist schob hastig einen Arztbesuch vor und berichtete 300 Meter weiter heimlich aus einem Spielzeuggeschäft mit TOS-Artikeln.

Der Bericht war ein so großer Erfolg, dass der ausstrahlende Sender, N24, sein Dokumentationskonzept namens „HEAT“ (= Haie, Erdbeben, Atombomben, Tornados) überdachte und auch noch Meteoriteneinschläge im Programm verankerte. „Näher kann man die heutigen Zuschauer nicht mehr an Star Trek heranbringen!“ lobte der verantwortliche Redakteur.

11. September

Bully Herbig liefert frisches Bildmaterial zu seinem zukünftigen Hit „Periode One“ ab und stellt auch die Jungschauspieler vor, deren „unverbrauchte Gesichter“ selten so angespannt und verhärmt wirken. Zeitgleich verschwindet Scott Bakula in den USA für 3 Tage spurlos. Als dieser am Flughafen von New York wieder auftaucht, spricht er nebulös von einem dritten „Standbein“, das er sich verschaffen wolle. Er lässt diesem Wort einen sexistischen Witz in Bezug auf Jolene Blalock folgen und verschwindet kichernd zu einer „American Beauty“-Convention, für die er sich noch mit Rosenblüten bekleben müsse.

Herbig kommentiert die Ereignisse über den großen Teich mit keinem Wort, was stutzig macht…

, Der Jahresrückblick 2003

“Das Gesicht kenne ich doch irgendwoher??” – Richtig! Dies ist eines der entstellten Fahndungsfotos, mit dem die Amerikaner Jagd auf Saddam machten… Und doch nur den sichtlich alternden Jonathan Frakes aufgriffen.

02. November

Die dritte Staffel von ENTERPRISE hat einen minimal besseren Zuschaueranteil an 0-bis-49-Jährigen. Prozentual. Dies wird von Demoskopen damit erklärt, dass 77 Rentner im Jahrhundertsommer sowie bei den Waldbränden in Kalifornien auf der Strecke blieben, jedoch nur 6 jüngere Menschen. Dennoch verkauft Rick Berman dies als seinen persönlichen Erfolg und wird wenig später bekannt geben, nur noch 24 statt 26 Folgen pro Staffel zu produzieren.

Er erklärte dies mit dies mit „Qualitätssicherung“ und einem Absatz aus dem Buch „Wie ich mein Leben nach Mondphasen ausrichtete“. Viele glauben ihm.

Die, dies es nicht tun, waren „nie richtigen Fans“ und wurden ihrer Internetforen verwiesen.

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Artikel

von Klapowski am 31.12.03 in Star Trek

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Kommentare (3)

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  1. Problem.Fall sagt:

    Erster ^^

    Ich find' diese Entwicklung auch toll… Qualitätssicherung ? Ich würde sagen: "Langsam wird CGI anscheinend teuer…"

    Aber bei TNG hat es doch auch funktioniert… Anscheinend ist Berman in irgendetwas ätzendes gefallen…

  2. Gast sagt:

    Weiß jemand den Link zum Artikel mit der fetten KES?

  3. Gast sagt:

    was für eine fette kes
    Hype'

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