Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Spar Trek – Deep Face Fine

, Spar Trek – Deep Face FineWie wir vor kurzem alle feststellen durften, macht Fanfiction nicht nur einen gewaltigen Spaß, sondern sorgt auch in den Reihen der Macher für Entmündigungs-Fun, volle Enterbungs-Power und das komplette Zwangsjacken-Programm. Einen besonders kranken Vertreter der handgegeklebten Roddenberry-Verehrung stellen wir euch heute EXKLUSIV vor!

Ein Artikel von Daniel Klapowski und Sparkiller

Über einige Bekannte und diverse Internetforen nahmen wir die Spur zu einem deutschen Fanprojekt auf, dessen Arbeitstitel derzeit noch „Spar Trek“ lautet… Und angesichts des Materials, das der Redaktion von ST-E.de vorliegt, ist diese Name durchaus nicht unpassend! Wenn Geiz geil ist, können diese Burschen vor lauter Glück vermutlich kaum noch laufen!

Aber der Reihe nach: Drei junge Trekkies aus Offenbach fanden sich vor 4 Monaten zusammen, um die Geschichte der Fanfiction neu zu schreiben. Zwei Monate arbeiteten sie an den ersten Drehbuchentwürfen, während Rüdiger H. die ersten Masken anfertigte. Projektleiter Ulf V. legte die kreative Richtung des Unternehmens fest: „Wir wollen weg von den bekannten Rassen, Kulissen und Storys und etwas vollkommen Neues schaffen!“

Was es sonst noch zu sagen gab, berichtete er freimütig bei einem ICQ-Chat mit mir und Kollege Sparkiller:

ST-E.de: „Da wir stets interessiert sind, was Parodien und Fanfiction angeht, wollen wir natürlich schändliche Details! Also, Ulf, sag an: Welche Art Storys können wir erwarten?“

Ulf: „Es geht darum, mit sparsamsten Mitteln großartige Unterhaltung zu schaffen! Wir haben uns selber als Ziel gesetzt, in jeder Folge mit einem Budget von 5 Euro auszukommen!“

ST-E.de: “Sorry, klingt ein bisschen arg popelig, oder?“

Ulf: „Ihr müsst natürlich bedenken, dass keine Folge länger als 5 Minuten sein soll. Und mit 5 Euro kann man natürlich schon einiges anstellen!“

ST-E.de: „Kläre uns auf, bevor wir platzen!“

Ulf: „Pappe zum Beispiel! Es gibt kaum etwas, was man daraus nicht bauen kann! Kulissen, Masken, technische Instrumente… Rüdiger hat schon seit Monaten gesammelt! Ihr solltet mal den Keller sehen! Pizzapackungen und diese Supermarkttüten! Haufenweise! Tja, dann bleiben noch Obstkartons, Küchenrollen, Gummibänder, Schnüre, Getränkedosen…“

ST-E.de: „Was man ja in jedem Haushalt finden dürfte. Sieht so aus, als würdet ihr euer Budget stark unterschreiten, wie?“

Ulf: „Da wir nicht gerade mit Reichtum gesegnet sind, würden wir uns durchaus auch diese 5 Euro sparen wollen. Wir haben schon halb im Scherz gesagt: Jedes Mal, wenn was übrig bleibt, verbringen wir den Rest der Produktionsabende bei einer Kiste Bier!“

ST-E.de: „Was sind das für Geschichten? Sind es nette Komödien? Ist es Trash? Ist es gar Ernst gemeint? Auch wenn unsere Leser das immer nicht so glauben wollen, so sind wir doch dem Humor gegenüber aufgeschlossen!“

Ulf: „Wir wollen uns da eigentlich nicht festlegen. Wir haben eben ein paar Ideen im Kopf, die wir einfach umsetzen möchten! Aber es geht doch etwas mehr in die Trash-Richtung.“

ST-E.de: „Wenigstens ein paar Infos zu dem ersten Drehbuch, wie wär’s?“

Ulf: „OK. Wir haben die Folge noch nicht gedreht, aber wir denken an eine relativ lockere Folge, in der erst einmal die Figuren eingeführt werden! Wir haben nämlich eine fast reine Alienbesatzung auf der USS Necropolis! Quasi eine Erkundungscrew im Rahmen eines intergalaktischen Austauschprogramms! Da sind Differenzen zwischen den sehr unterschiedlichen, teils aggressiven Rassen natürlich nicht ausgeschlossen! Dass es manchmal schon arg trashig werden kann, wollen wir allerdings nicht ausschließen, wie gesagt.“

ST-E.de: „Wie und wo wollt ihr filmen??“

Ulf: „Wir haben erst überlegt, ob wir nur in einem Raum drehen. Mit unterschiedlichen Postern, Bettzeug und Möbeln im Hintergrund. Jan, der Dritte im Bunde, hat einen großen Hobbyraum, in dem wir uns austoben können! Unsere ersten Aufnahmen mit der Webcam sind noch nicht so gut, wie wir uns das erhofft haben. Aber wir werden uns vermutlich etwas Besseres leihen können! Wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit!“

ST-E.de: „Was uns auf die Frage bringt, wie lange wir noch warten müssen!?“

Ulf: „Zwei, drei Wochen, schätze ich. Kommt ein bisschen darauf an wann wir alle drei Zeit haben (Muss fast jedes Wochenende zum Technischen Hilfswerk Offenbach. Viele Grüße an dieser Stelle!) und wann Jan mit den ersten Computer-SFX (für den Weltraum und das Schiff) fertig ist. Die ersten Gehversuche mit dem Flash-Editor sehen aber schon sehr gut aus! Wir stellen das Ganze auf jeden Fall online (Webseite fehlt auch noch) und können euch gerne informieren, sobald wir fertig sind!“

ST-E.de: „Wenn ihr euch die Webseite sparen wollt: Wie wäre es mit einer Exklusivveröffentlichung über UNS? Mit 5 Euro seid auch IHR dabei! Denn das wird natürlich Traffic kosten! Spart am Besten schon mal das furiose Finale am Ende der ersten Staffel ein.“

Ulf: „LOOOL! Ihr seid mir ja lustig! Aber DAFÜR werden wir uns die Frischhaltefolie und den Blumendraht für die letzte Folge gerne sparen! ;-))) Ich werde mit dem Team darüber reden!“

Diese Gespräch fand Vorgestern statt. Als wir nach Trailern und Promomaterial fragten, musste Ulf erst verneinen, doch schon wenige Stunden später hatte er sich mit seinem Team hingesetzt und beglückte unser Mailpostfach erst mit Produktionsskizzen und kurz danach mit mit einem Charakter-Trailer nach dem anderen…

Hier die ersten Ideen in Blei und Stift:

, Spar Trek – Deep Face Fine
(Klicken für größere Version)

So wenig man sich auch vorgenommen hat, so lückenlos wurde das Ziel bereits erreicht!

Dank weiterer Blitzinformationen wissen wir nun auch erste Details zu den Charakteren, zu denen die Macher uns erste Videos geschickt haben! Zumindest WIR sind schon mal hoffnungslos beeindruckt! Die Effekte, die Kulissen, die Musik… Kaum zu glauben, dass für eine Folge gerade einmal 5 Euro zur Verfügung stehen sollen!

Aber seht selbst:

Captain Daniel Haarab:

Grieche. War bis vor 3 Jahren in Kriegsgefangenschaft des Dominion, bis er sich befreien konnte. Dies ist sein erstes Kommando, obwohl einige Stimmen in der Sternenflotte behaupten, er sei nach seinen Erlebnissen im Krieg noch nicht wieder dienstfähig. Einige Wenige glauben sogar, er sei gehirngewaschen worden und eine tickende Zeitbombe. Eine Vermutung, die der medizinische Dienst nicht bestätigen konnte. Eins ist aber schon jetzt sicher: Captain Haarab ist ein unkonventioneller Captain, der von der typischen Starfleet-Sterilität nicht viel hält.

Obwohl er schon mal schnell zum Phaser greift, ist er doch ein guter Kumpel und fähiger Commander. Zumindest, bis das Gegenteil bewiesen ist!

Das Video zeigt neben diesem Umstand auch schon die ersten Effekte mit der Bluescreen! Phantastisch! Atemberaubend! Halt einfach blau!

Schiffsarzt P’Impf vom Klan der Kretak

Der geheimnisvollste Charakter an Bord. Er gehört den kämpfenden Spiritisten des Volkes K’Ral an. Seine ungemein ruhige Art bringt die oftmals brodelnde Atmosphäre auf dem Schiff wieder in’s Gleichgewicht. Sein traditionelles Gebetsgewand, das er auch über Kopf und Gesicht trägt (er hält damit die bösen Geister seiner getöteten Feinde ab), legt er nur ab, wenn er kämpft oder schläft. Seine robuste Schädelplatte macht ihm dabei im Zweikampf fast unverwundbar, während sein Magmaphaser an sich meist schon beeindruckend genug ist, um seine Feinde auf Distanz zu halten.

Commander Tschrek

Er wuchs in den weiten Sümpfen des Planeten Lumbala auf und wurde vor 22 Jahren von irdischen Wissenschaftlern eingefangen, da sie ihn für ein primitives Lebewesen hielten. Doch seine unglaubliche Intelligenz sorgte dafür, dass er innerhalb von wenigen Jahren nicht nur die Sprache und Kultur der Erde lernte, sondern sogar die Sternenflotte besuchen konnte!

Das Horn auf seinem Kopf ist hohl und diente auf seinem Heimatplaneten dazu, an die sauerstoffhaltigen Luftschicht über den Methangasen der Sümpfe zu gelangen. Die meiste Zeit verbringt er in seinem Quartier, wo eine spezielle Atmosphäre auf seine Bedürfnisse hin geschaffen wurde. Seine lange Nase, die mit 5.000 je 4 cm langen Riechfasern besetzt ist, erlaubt es ihm, so manche Gefahr wortwörtlich zu „erschnüffeln“! Seine Haut vertrocknet bei andauernden Kontakt mit Sauerstoff innerhalb von 48 Stunden, weswegen er auf der Brücke stets einen aufwendigen Gesichtsschutz aus filternden Nanofasern trägt…

Sicherheitschef “Dritter”

„Dritter“ ist, wie nur unschwer zu erkennen, ein Jem Hadar. Er ist der einzige Jem Hadar, der wegen eines Gendefektes während des Dominionkrieges zu der Föderation überlief. Seine Kenntnis von der Region, in die das Schiff fliegt, ist so groß, dass die Mannschaft nicht auf ihn verzichten konnte. Er ist ein Außenseiter, der sich durch seine provokante Kleidung und sein aggressives Gebaren nicht nur Freunde an Bord gemacht hat.

Mit zunehmender Dauer der Mission neigt er wegen seines abstoßenden Äußeren (wegen des Gendefektes häutet er sich alle 3 Stunden, statt alle 5 Jahre) zu Depressionen und selbstzerstörerischen Handlungen!

Bereits in der dritten Folge wird er laut Produktionscrew seinen Posten als Sicherheitschef aufgeben!

Jan, der diese Figur spielt, muss von allen Schauspielern am längsten in der Maske verbringen und sprach von einem Zeitraum zwischen 45 Minuten und anderthalb(!) Stunden!

Wir sehen also: Das Projekt hat durchaus das Zeug, anderen Trash-Produktionen problemlos das Wasser abzugraben!

Wir halten euch auf dem Laufenden und fiebern bereits auf den Pilotfilm zu, der bereits den Arbeitstitel „Charakterköpfe“ trägt!

(Klap. & Spark.)

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Artikel

von Klapowski am 02.11.03 in Fan-Filme

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Kommentare (14)

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  1. Steff sagt:

    Naja, (hüstel) die TOS-"Qualität" ist ja schon mal erreicht…

  2. Gast sagt:

    Commander Tschrek klingt vielversprechend. Das geht weit über die "ich stell meine Raumtemperatur auf Betazed Niveau ein, bin halt ein Warmduscher" Gewohntheiten der üblichen Trek Crews hinaus.

  3. Gast sagt:

    dritter, hype

  4. Gast sagt:

    Wo habt ihr den die krasse Musik her mit der ihr die Filme von P'impf und Tschreck unterlegt habt. Gefällt mir gut
    sehr sogar
    ja ja

  5. Gast sagt:

    damn nice
    wann kommt die DvD raus ?
    was wird sie kosten ?
    und merchandising ?
    haben die da mal drüber nachgedacht ?

  6. Gast sagt:

    ich konnte auf kino.de gar keinen starttermin finden. vielleicht sollen die sich erst mal darum kömmern … ;-)

  7. Sparkiller sagt:

    @Gast-drei-über-mir:

    Ich habe Ulf einmal angeschrieben. Die Musik von P'Impf ist aus dem grandiosen Kultstreifen "Louis und die unheimliche Begegnung mit den Ausserirdischen", und der Hintergrundsound bei Tschrek stammt aus "Captain Future".

    Für gewollten Trash ist die Auswahl schon wieder zu geschmackvoll, wenn ihr mich fragt…

  8. Steff sagt:

    Da fällt mir gerade ein gut gemeinter Ratschlag und Hinweis ein, den alle (ich betone: ALLE) Film-Macher mal zu Herzen nehmen sollten:

    Handlung kostet nichts!

    (Dieser Geheim-Tipp ist so geheim, daß weder die Macher von SW Ep. I + II, noch die von ST Nemesis und ENT kennen… )

  9. Gast sagt:

    Vielleicht wissen sie es ja, aber:

    Was nichts kostet, kann auch nichts taugen!

    (Dieser "Tipp" ist leider weit verbreitet…)

  10. Gast sagt:

    Ich muß euch hier mal was fragen, für welches menschliches Volk stehen die T'Khasiiten, weiß das jemand
    Hype

  11. Sparkiller sagt:

    Für die Bewohner von Takka-Tukka-Land, soviel ich weiss.

    Immer wieder interessant, wie manche sowohl Überschrift, Inhalt und Kommentare ignorieren können, um etwas völlig Themen-fremdes aufzubringen.

    Nicht, dass es dafür genügend "richtige" Star Trek-Foren geben würde… nöööööö!

  12. Steff sagt:

    @ Sparki:

    Ich möchte gerne die 23, die 42, die 1138 und einen kleinen Salat bestellen.

  13. Gast sagt:

    Moooment mal… das, was da in Offenbach entsteht, ist ein Fanfilm (oder mehrere) und somit keine Fanfiction.
    Das Drehbuch allein lasse ich ja noch als Fanfic gelten, aber das gefilmte Resultat mag ja sehr lustig und originell sein, Fanfiction ist es nicht.

    LG
    Atti

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