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„Avatar“ Review – Technische Blaupause für die Zukunft?

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„Ja, ja, so blau, blau, blau blüht der Enzian… -Pflücker.“ – Mit James Cameron (Terminator 1+2, Aliens) tritt endlich mal wieder ein waschechter Science-Fiction-Opa auf den Plan, um das Genre von dem Schaden zu befreien, den seelenlose CGI-Feuerwerke wie „Star Wars“ oder „Terminator 4“ in den letzten Jahren angerichtet haben. Dass sein neuestes Werk auf den ersten Blick ebenfalls ein wenig nach gelackter und überhypter Renderkacke aussieht, hat sicherlich nicht viel zu bedeuten. Maximal einen Verriss in einem satirische SF-Blog, aber bestimmt nicht mehr…

Die Story dürfte inzwischen bekannt sein wie ein bunter, computergenerierter Hund: Auf Pandora, dem Mond mit dem wertvollsten Rohstoff seit der Entdeckung des Edelmarzipans (Schleck!), versuchen Wissenschaftler, Arbeiter und das Militär an die milliardenteuren Unobtainiumbrocken zu gelangen. Zu diesem Zweck wird ein gelähmter Marine geistig in eine geklonte Ausgabe der renitenten Ureinwohner gesteckt, um herauszufinden, was man diesen anbieten kann, damit diese ihren Platz auf den Rohstoffvorkommen räumen. Doch Jake Sully entdeckt auf seiner Mission plötzlich die Schönheit der Natur (Schnief) sowie die noch schönere Schönheit der Liebe (Doppelschnief)…

Also eine klassische Geschichte, die man tatsächlich mit dem Titel „Der mit dem Avatar tanzt“ umschreiben könnte. Und wie es sich für meinen Lieblingsregisseur James Cameron gehört (mir gefiel fast alles von ihm), wird die Geschichte groß erzählt und hat auf dem ersten Blick keine handwerklichen Schnitzer aufzubieten. – Zum Glück sind wir hier aber nicht in der Disneyworld-Abteilung der Filmreviews, weswegen es im Laufe der Geschichte doch noch so einiges zu kritisieren gilt.

Ein Fetischobjekt für echte Graficker: Gerüchten und Halbwahrheiten zufolge hat „Avatar“ irgendetwas zwischen 220 und 500(!) Millionen Dollar gekostet. Ist es nicht pervers, so viel Geld auszugeben, während woanders auf der Welt die Kinder hungern (noch dazu für einen Film, der um Weihnachten herum startet!)? Immerhin hätten sie wenigstens die Kinokarten auf Esspapier drucken können, um diese nach der Benutzung nach Afrika zu schicken!

So verlor ich zeitweise zum Beispiel ein wenig das Interesse an der Hauptfigur und musste es zwischen all dem 3D-Gestrüpp mühsam suchen gehen. War er zu Beginn noch der gelähmte Soldat mit den wabbeligen Matschbeinen, mit dem ich mich (trotz Zivildienstzeit!) doch recht gut identifizieren konnte, so fiel mir das mentale Einleben später immer schwerer. Ab einem gewissen Zeitpunkt fühlte ICH mich sogar irgendwie fremd auf Pandora, statt dies weiterhin durch die Hauptfigur erledigen zu lassen. Aber diese hatte nach 3 Monaten einfach zu viel Erfahrungen auf dem Planeten gesammelt – natürlich auch welche, die dem Kinozuschauer vorenthalten werden mussten – und hätte eigentlich bereits MICH einweisen müssen: „Passen auf, Du Zuschauer! Du gehen nicht auf Wurzeln von Bongo-Mongo-Baum, sonst Dich fressen fleischfressender Pflanzenfresser-Symbiont, hugh!“

Klar, ein Charakter muss sich stets weiter entwickeln und dabei größer, stärker und selbstbewusster werden, damit er beim Showdown nicht nur ängstlich in der Ecke hockt und nach seiner Mami ruft. Trotzdem war mir der Marine irgendwann ein wenig zu mächtig in all seiner herumhopsenden Blässlichkeit. Minutenlang wird durch die Lüfte geflogen, auf irgendwelchen Wurzeln und fliegenden Felsen herumgesprungen und im Biologiebuch der planetaren Fauna und Flora immer noch ein Kapitel dazugetackert.

Daher zu behaupten, der Film habe in der Mitte ein paar kleine Längen, wäre fast so eine Untertreibung wie die Aussage, dass man nach dem Lesen der Inhaltsangabe nicht mehr wirklich von der Handlung überrascht wird.

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„Was das Design meiner Uniform bedeuten soll, fragt ihr? Nun: Es kann doch durchaus mal sein, dass ich mich bei einem Kampfeinsatz in einem alten C64-Spiel verstecken muss!“ – Willi Böwill, Lieblingswort „Kollateralschaden“: Man könnte meinen, dass dieser Herr schlecht drauf ist, aber eigentlich ist es nur das pfundschwere Narbengewebe, das ihn immer so runterzieht. Außerdem hat auch er ganz menschliche Probleme: Darf man das Abfackeln eines heiligen Baumes und das Zerstören eines Ökosystems als bezahlte Überstunden aufschreiben oder als Privatvergnügen verbuchen?

Die Story bewegt sich auf altbekannten Pfaden, mögen sie auch noch so hübsch mit leuchtenden Moosen und Flechten verziert worden sein: Man kommt an, gewöhnt sich ein, gerät in Gefahr, verliebt sich, ist zwischen 2 Welten hin- und hergerissen und muss am Ende den bösen Menschen den Kampfhubschrauber zurechtstutzen. Sully tut also genau das, was seine Moral und das typische Hollywood-Drehbuch ihm im Ethikunterricht für Schnellmerker so beigebracht haben. – Ich will das alles bei einem solch prachtvollen Film nicht überbewerten, aber ein wenig erschrocken war ich dann doch, wie austauschbar und langweilig der Jake über weite (Flug-)Strecken doch war.

Der fremde Mond sollte ja so detailliert ausgearbeitet und glaubwürdig werden, dass die Naiveren (nicht die Na’vi!) unter uns nach dem Kinobesuch gleich ins Reisebüro stapfen und ein Flugticket für den Pandora-Ballermann lösen. Zum Teil hat das auch wunderbar geklappt: Die kleinen und großen Kreaturen gehören tatsächlich eher zu den einfallsreicheren (H)ausgeburten im Hollywood-Kreißsaal. Parallelen zu bereits existenten und uns allen wohlbekannten Tieren (Quallen, Nashörner, Raubkatzen, Raubvögel, Dinosaurier…) lassen sich aber natürlich nicht ganz vermeiden. Bei Hunderttausenden Tierarten auf der Erde hat der liebe Gott den Avatar-Designern nicht mehr viel Raum für WIRKLICH neue Entwicklungen gegeben.

Das macht auch nichts. Trotzdem seien zwei Beispiele der ach-so-durchdachten Welt genannt, die ihren Ursprung eher in der Filmdramaturgie als in einem realistischen Ökosystem haben:

1.) Die schwebenden Berge: Okay, aus japanischen Rollenspielen ist man diese inzwischen so sehr gewöhnt, dass man nur mit einer Level-7-Rüstung (Mit +16 Punkten Staunresistenz!) noch darüber aufregen mag. Quatsch ist der fliegende Trumm natürlich trotzdem, irgendwelche Magnetfelder mit der stabilisierenden Wirkung von 100 Quadrillionen Tonnen Schnellbinderzement hin oder her. – Zumal es nicht wirklich Sinn ergibt, von jedem Zweiten der Matterh… ähm… Flatterhorns einen stattlichen Wasserfall herunterrieseln zu lassen. Zumal es auf Pandora auch irgendwie nur dann regnet, wenn mal einer heult…

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„Hey, ihr Deppen! Ich hatte euch doch gesagt, dass ihr nur dann schießen sollt, wenn ich ‚Feuer‘ rufe!“ – „Du, er hat schon wieder ‚Feuer‘ gesagt!“ – „Ja, ich hab’s auch gehört!“ (*Abschieß*) – Endlich mal wieder ein Gruppen-“Treffen“: Der alte Jehova/Steinigungs-Gag aus „Das Leben des Brian“ taugt auch heute noch für den einen oder anderen Lacher, finde ich.

2.) Tierische Schnittstellen: Die Reittiere und Flugechsen haben allesamt eine Art frei liegenden Kabelkanal, in den die Na’vi ihren eigenen Schwanzfortsatz friemeln können. Wie? Nein, ich spreche nicht von nächtlichen Sexabenteuern, wie sie in der Eifel mit Schafen und Ziegen üblich sind, sondern von einer sehr merkwürdigen Form der Symbiose: Nachdem sich ein Na’vi mit dem Nervensystem der Tiere verbunden hat, kann er das Geschmeiß fortan lenken, wohin es ihm auch immer passt. Lustigerweise übrigens über Fasern in den Haarspitzen(!) und nicht im durchaus vorhandenen Popo-Schwanz. Mit Kurzhaarfrisur hat man da vermutlich ein ziemliches Problem beim Dressurreiten…

Ich traue der Natur ja wirklich viel skurriles zu (*In Badezimmerspiegel schau*), aber dass die Evolution eine Art biologischen USB-Anschluss an jedem Tier vorgesehen hat, das den Einwohnern irgendwie nützlich sein könnte, halte ich dann doch für ein dolles Ding! – Ist James Cameron etwa Kreationist und geht in den USA nach Feierabend auf Tour, um zusammen mit anderen Bibelschwenkern dem Charles Darwin eins aufs Maul zu zimmern?

Normalerweise würde ich darüber auch gar nicht groß meckern, aber da der Film ziemlich viel Wert darauf legt, die Landschaften und Tiere zum Hauptdarsteller hochzupumpen, wird man ja wohl mal den Finger auf die in allen Regenbogen erstrahlende CGI-Wunde legen dürfen…

Bunt und hübsch gemacht ist das alles natürlich schon und die Na’vi sind als Computerkasper auch ausreichend glaubwürdig und nett animiert. Aber der Unterschied zu Schauspielern, die sich (gute!) echte Masken aufgesetzt hätten, ist noch immer erschreckend groß. Klar, ein 4 Meter großer Schlumpf mit dem Bewegungsdrang einer 10-Jährigen chinesischen Leichtathletikmeisterin kann nur aus dem Rechner stammen. – In einem anderen Film, in einer (noch mal) anderen Welt hätte ich aber auch sehr gerne altmodische Latexmasken mit Himmelblau-Anstrich genommen.

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„Du? Ich habe das Gefühl, dass Du Dich von meiner maskulinen Energie ein wenig angezogen fühlst!“ – „Soll das ein Witz sein? Ich habe mich durch das Berühren deines Oberarmes gerade von Dir schwängern lassen! Bedeutete dir das etwa gar nichts?! Buhuu!“ – Sex in the City ohne City: Jake Sully konnte diese biologischen Feinheiten natürlich nicht wissen. Die Na’vi haben in der Schule immerhin 30 Wochenstunden Biologie. Die restlichen 10 entfallen – natürlichen – auf Sport und Religion…

Für wunderschöne Gräser, Bäume und bunte Riesenblumen reichte das Können der Grafikkünstler aber völlig aus. Hier kann man sich auch in den Kaugummikapiteln des Storytellings so richtig schön satt sehen. Die Optik (in 3D natürlich erst Recht) wertet den Film auf jeden Fall um mindestens eine Schulnote auf. Streicht man aber das knallbunte Drumherum weg, ist die Grundstory allerdings nur noch so einfallsreich wie Nasebohren im Weltall. Die Ausnahme ist da höchstens noch das Stellvertreterwesen (halt der namensgebende „Avatar“), in dessen Körper man die dollsten Abenteuer erleben kann, um danach wieder fußkrank und vollbärtig auf der verkabelten Bettkante zu sitzen. – Dass der Marine im Rollstuhl sitzt und daher noch mehr angeschissen ist, sobald er aus dem Steuergerät steigt, gehört sich dramaturgisch natürlich so. So was lernt man schließlich im Filmemacherkurs „Emotionale Gegensätze für 12-Jährige“.

Das Ende wurde dann jedoch leider von Greenpeace geschrieben. Oder aber von Lila-Peace, oder welche Farbe auf Pandora auch immer als natürlich und naturverbunden gelten mag. Alles auf dem Mond Avatar ist nämlich durch unterirdische Netzwerke miteinander verbunden und kommuniziert wie ein Biomasse-DSL-Anschluss. Das Prinzip dahinter kennen wir bereits von mystischen Konzepten wie „Gaia“, „Mutter Natur“ oder „Ist doch normal, oder?“. Sonderlich überraschend fand ich diese Enthüllung jetzt nicht, dafür aber die kitschige Stillosigkeit, mit der die Idee letztendlich durchgezogen wurde. Namentlich die leuchtenden Wurzeln, die nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche dahergekommenen Schwerverletzten zu heilen, die mal gerade auf dem Boden abgelegt wurden. – Süßholz zum filmischen Raspeln?

Will man wirklich mit Hämorriden und Hühneraugen durch den Wald gehen, um an bestimmten Stellen dann von Doktor Tentakel angegrabbelt zu werden, der einen ungefragt mit Lebensenergie auftanken will?

Das ganze letzte Drittel ist deutlich in gut und böse unterteilt, was aber dramaturgisch auch nicht anders ging: Auf der einen Seite halt die lulatschigen Blaufuß-Indianer mit der Lizenz zur Naturverbundenheit an 7 Tagen der Woche („Buhuuu! Wir mussten gefährliche Raubtiere töten! Sorry, liebe Mutter Natur, buhuuu!“), auf der anderen Seite die arroganten Marines und Minenarbeiter, die ohne mit dem Grundgesetz zu zucken einen ganzen Stamm mit Müttern, Kindern (habe zwar keine gesehen, waren laut Dialogen aber dort) und einigen vernachlässigenswerten Männern ausradieren.

Tja, solche Scripts muss es eben auch geben, denn irgend woher müssen schließlich die vielen kleinen Klischees herkommen…

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„So, jetzt reichts! Ich hatte ja damals nichts gesagt, als ihr Jungs meinem Avatar heimlich eine Intimfrisur verpasst und ihm einen Schlumpf-Witz auf den Rücken tätowiert habt. Aber jetzt finde ich, dass ihr euch wirklich ein anderes Aufzuchtbecken für eure Piranjas suchen könnt!“ – Mein Vater hatte doch Recht: Technik ist doof und gefährlich. Schließlich gab es vor 100 Jahre auch schon eine Art Avatare, die lästige und anstrengende Aufgaben zu erledigen hatten. Man nannte sie „Ehefrau“ und waren ein echtes Erfolgsmodell!

Doch wir wollen nicht die positiven Punkte vergessen (wenngleich Dauergemecker für alle Anwesenden natürlich viel unterhaltsamer ist):

– „Avatar“ ist durchgestylt und detailverliebt bis zur Endlösung… ähm: bis zum Ende. Anderen Streifen mit diesem Anteil an computergenerierten Bildern wäre schon viel früher der Charme abhanden gekommen. Ich kann mich nicht erinnern, wann man zuletzt versucht hat, uns eine lebendige außerirdische Welt zu präsentieren, die etwas mehr hermacht als die maschinoide Kommandozentrale irgendwelcher zu bekämpfenden Aliens.

– Wann man den Anspruch etwas herunterschraubt, darf man sich über alle Grundthemen freuen, die zu großen Kinoabenteuern so gehören: Außenseiter, Liebe, Kampf, Verrat, Dreck im Gesicht, Heldentum und eine gewisse Eigentümlichkeit. Und bei aller Kritik muss man wohl durchaus einsehen, dass ein experimentellerer Ansatz (z.B. „Die Aliens können kein Englisch und wir untertiteln daher alles.“) dem Sehvergnügen noch viel mehr geschadet hätte.

Ihr seht schon: Ich tue mich schwer damit, den Film zu bewerten, denn einerseits ist er wirklich großartig, auf der anderen Seite aber auch einfach zu groß und dabei zu artig

Die Actionszenen zum Schluss sind genau das, was der Arzt verschrieben hat: Eine reinigende Katharsis für Geist, Seele und Leib… – Wald. Die Natur geht auf die seelenlosen Gerätschaften der Raubbauer los und der unfreundliche Obermacker mit den Gesichtsnarben aus der Plakativabteilung des Maskenbildners erkennt zuletzt (Abnippeln sei Dank), dass er wohl doch nur ein weiterer Filmantagonist war. Zumindest glaubte ich das in den Augen gesehen zu haben, denn ein klärendes Gespräch zwischen ihm und Jake Sully bleibt im finalen Prügelkampf leider aus. Bösewichter, die einem zu diesem Zeitpunkt noch mal minutenlang die Welt erklären, sind zwar inzwischen Stoff für Parodien, doch wenn einfach nur unpersönlich losgekloppt wird, fehlt einem dann doch irgendwas…

Die Action ist ganz flott geschnitten, aber im Vergleich mit „Transformers“ oder „Star Trek“ konnte ich dieser noch befriedigend folgen. Heute, wo ja jeder Blockbuster für Menschen zusammengestellt werden, die am genauen Gegenteil des Aufmerksamkeit-Defizit-Syndroms leiden, ist das ja nicht selbstverständlich!

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„Tod den Unterdrückern! Für mehr Zahnseide!“ – Okay, jetzt kommt wirklich der LETZTE Witz über die Farbe der Na’vi, versprochen: Ein Volk, das so detailliert ausgearbeitet wurde, verdient nicht weniger als (Achtung!) Blu-Ray, ha-haa-haaa! Tatsächlich ist dieses Volk sehr liebevoll animiert worden, wie dieses Bild beweist. Da wurde bestimmt sogar ein eigener Zahnstein-Shader entwickelt! Von dem armen Typen, der 40 Stunden lang an dem 3D-Modell des Gaumenzäpfchen gesessen hat, ganz zu schweigen…


Fazit: Die Geschichte hinterlässt einen etwas schalen Nachgeschmack in 80% der eigenen Neuronen. Denn clever ausgetüftelt und brandneu ist die Space-Version von „Pocahontas“ jetzt auch nicht gerade.

Auch fehlten mir ein paar interessantere Charaktere bei der Blau-Fraktion: Eigentlich sind die alle gleichermaßen mutig und kämpferisch, kriegen einen Ständer, wenn sie irgendwo ein Gänseblümchen sehen und wären spirituell auf dem absoluten Stand der Unzurechnungsfähigkeit, wenn sie nicht zufällig mit all ihren „Alles ist vernetzt“-Behauptungen Recht gehabt hätten. Ergo: Für die Geschichte an sich gäbe es höchstens eine glatte 3!

Da die Filmwelt aber nicht besonders mit einigermaßen glaubwürdigen außerirdischen Umgebungen gesegnet und die Landschaft tatsächlich ein echter Hingucker ist, wird der nötige Hinspucker in Richtung des Scripts wieder ein gutes Stück weit ausgeglichen.

Zurück bleibt kein Meisterwerk, bei dem man sich die Tränen der Rührung mit dem Wischmopp aus dem Gesicht wischen muss, dafür aber ein aufwendiges Statement („Guck mal, was ich kaa-haaann!“) der Filmindustrie. Auf Blu-ray werde ich mir „Greenpeace im Blaumann“ auf jeden Fall gönnen. Denke ich. Aber vielleicht rede ich auch einfach nur Blödsinn, denn viele nennen mich seit jeher den…

„Labertar“

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von Klapowski am 26.12.09 in Filmkritik

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Kommentare (14)

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  1. Breaking News sagt:

    I’m furry for Neytiri

    …ne ich nicht, aber der Film könnte es schon schaffen eine neue Generation von Furries zu züchten.

    Grundsätzlich war der Film aber besser als erwartet.
    Unoriginelle und vorhersehbare Story störte mich eigentlich kaum, Liebesgeschichte war wesentlich erträglicher als ihn, sagen wir mal, Titanic und den Kampf am Ende (dank 3D) zieh ich jedem Transformer vor.

    achja wo bleibt Review zum neuen Doctor Special? ;)
    alleine zum wahnsinnigen Ende der ersten Folge sollte man 10 Seiten Witze schreiben können

  2. Atomknödel sagt:

    Kein einziges Humor-Ohr, obwohl der Film auf Standbildern total banane aussieht? Kein Witzchen, kein Funken Selbstironie, nix?

  3. Klapowski sagt:

    Kann mich zumindest nachträglich an keinen einzigen Gag erinnern. Diese ganze Waldmenschen-Geschichte nimmt sich selber ernster als Reinhold Messner den Yeti.

    Aber schließlich geht es hier ja auch um die arme Uuuuumwelt! Das ist ja auch wirklich nicht lustig…

  4. JJ sagt:

    Avatar ist supi, sollte aber jeder selber ansehen, weil die Trailer den kaum ordentlich rüber bringen, in 3D ist der ein Muss. Story ist auch ok, seien wir mal ehrlich, wann gab es im Kino da wirklich was Grundsätzliches neues? Außerdem lieber etwas simpler als voller Logiklöcher und Zufälle wie in ST 11. :D

    Auf das Review zum Doc Who Spezial warte ich auch schon, also schon 2 Kommentare dazu. Wieviel müssen es denn diesmal sein? Und ja, das Ende… Timmy lange nicht mehr gesehen, scheint an seiner Aussprache geübt zu haben, zumindest seiner feuchten. :D

  5. Wolfman-Al sagt:

    Was mir ein bisserl bei der ganzen Sache aufstößt (RÜLPS!) ist der offensichtliche Verrat des Helden an seiner eigenen Rasse. Meine Güte, er steht auf die Kleine (Heh, sie is 3,50 m… „Kleine“) aber da kann er sie doch auch als Haustier behalten wenn die Katzenelfen versklavt/ausgerottet sind. Würde ich zumindest so machen. Außerdem der Schluß, wenn der Zauberelementkrempel im Planeten (Namen hab ich vergessen) tatsächlich so wertvoll ist, was hält die Menschen dann davon ab wiederzukommen und das ganze Kroppzeuch gemütlich vom Orbit aus mit Kernwaffen und Napalm auszuräuchern um hinterher in Ruhe zu schürfen? Riesenlogikloch wie ich finde.

  6. JJ sagt:

    Das ist nicht unbedingt ein Logigloch. Wurde auch im Film erwähnt, zuviel unnötige Gewalt bringt schlechte PR für die Firma und ist auch teurer als die Ureinwohner mit paar Glasperlen zu bestechen.

    Aber es spricht nichts dagegen, dass die jetzt wiederkommen und mehr Kriegsgerät mitbringen. Kernwaffen wäre aber wohl nicht so ideal, verstrahlt doch auch das Erz. Dauert außerdem eine Weile, war da nicht die Rede von ein paar Jahren Flugzeit?

    Jedensfalls Cameron hatte auch was erwähnt, dass Avatar als Trilogie geplant war. Fortsetzung also nicht ausgeschlossen.

    PS: Mal davon abgesehen, dass du nicht verstanden hast, was der Hauptcharakter wirklich wollte. War ja auch nicht nur die Sache mit der Alten. Dem gefiel einfach auch das Leben da, quasi wie Dauerurlaub statt auf der verödeten Erde nur rum zu vegetieren. ;)

  7. Kaba sagt:

    KEIN EINZIGER GAG??!!!

    Da gabes doch mindestens… ja, wenn nicht sogar, vielleicht noch emrh als… also auf jeden Fall einen. Der war sogar recht gut.

    „Ihr seid hier nicht mehr in Kansas!“ hat da der böse Colonel gesagt als die Kanonenfutterlieferung ankam, so recht am Anfang des Films!
    Hab auch erstmal 10s gebraucht um den zu checken, aber gemessen daran wie laut und unpassend meine Lache klang, haben den Gag von den 399 andren Leuten im Kino genau 0 weitere mitbekommen.

  8. John Doe sagt:

    Der Name „Unobtanium“ an sich ist schon ein Witz. Und Sigourneys Kommentar das Jake nicht an seinem bio-USB-Port rumspielen soll weil er sonst blind wird. war auch ganz nett. Aber ob das alles für ein Humor-Ohr reicht?

  9. Terek sagt:

    Also normalerweise mache ich ja um Animationsfilme aller Art einen großen Bogen, denn ich muß sagen, daß ich in meinem Alter (Treppe fegen in naher Zukunft) irgendwie echte menschliche Schauspieler (oder richtig echten Zeichentrick) bevorzuge.
    Nachdem was ich so hörte wäre der Film wieder eine Graphikdemo mit für Frauen interessanten Niedlichkeits- und Schnulzenfaktor, sowie dem vereinigten Moralzeigefinger der WWF Propagandabroschüren.

    Aber wenn man mal davon absieht, daß der Film versucht seine Message so subtil wie eine Wasserstoffbombe unterzubringen und einfach das Popcornkino genießt, weiß der Streifen wirklich positiv zu überraschen.
    Ich muß sagen, durchaus packende Inszenierung und kaum langweilige Stellen und der „nerv“ Faktor des gesammelten CGI Feuerwerkes hält sich absolut in vertretbaren Rahmen. Ok, fliegende Berge haben fand ich schon in WoW daneben und haben in einem Film wirklich nichts zu suchen, besonders nicht, wenn sie nur dazu da sind um ein paar CGI Figuren möglichst bescheuert daran hochklettern zu lassen. Die Story gabs auch schon 10^12 mal (ist ne Menge oder? Der Chef vons Ganze ist auch stolzer Absolvent der Burger King High School) und ich bin froh. daß auch die abgespacten Aliens noch küssen wie wir und Gaia am Ende noch die Truppen mobilisiert, damit das Pfeile gegen Napalm Duell wenigstens für die richtige Seite ausgeht. Gut auch die feine Charakterzeichnung des Protagonisten. Ich denke jeder der grade von total exotischen Aliens netterweise nicht umgebracht wurde, beklagt sich gleich darüber, daß sie zu seiner Begrüßung nicht aufstehen.

    Immerhin weiß ich jetzt warum die NASA damals auf den Mond keine kriegsversehrten Vietnamveteranen geschickt hat: „Ist toll hier auf dem Mond! Ich bleib hier!“

    Alles in allem aber ein guter Unterhaltungsfilm wenn man nicht viel Anspruch sucht und die politische Message mal ausblendet.

    Danke für den Review hier. Ohne die aufmunternden Worte hätte ich mich wohl nicht dazu hinreißen lassen mir selber ein Urteil zu bilden. Nach „V“ schon das zweite Mal…

  10. E.Ellert sagt:

    Unobtainium? Heisst das wirklich so? Wie in unobtainable?

  11. Sparkiller sagt:

    Ja, aber diesen Begriff gibt es auch bereits:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Unobtainium

    Ist zwar immer noch ein doofer Name, aber soooo ist er wenigstens origineller, als wenn man sich diesen, wie sonst üblich, einfach ausdenkt. Auf diese Weise gibt es auch bestimmt so einige Diskussionen im Netz á la „So ein doofer Name!“ (Heee!).

    Ergo: PR-Mission erfüllt!

  12. E.Ellert sagt:

    Wie Raritanium aus Ratchet and Clank. :>

  13. Verwirrter Turnschuh sagt:

    Gibt es schon Studien über den kausalen Zusammenhang zwischen der zukünftigen popkulturellen Bedeutung eines Sci-Fi-Filmes und der Eifrigkeit, mit der eine Besprechung über selbigen auf dieser Seite kommentiert wird?

    Oder bin ich auf eigene Spekulationen angewiesen?

  14. The Artist formerly known as Armleuchter sagt:

    Ich habe jetzt auch Avatar gesehen. Sheiße, war der Film schlecht…

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