Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

„A Resident Ice Mind AG“ – 4 Oldiehämmer

, „A Resident Ice Mind AG“ – 4 Oldiehämmer

Spektakuläre Funde brachte kürzlich der kaum verspätete Frühjahrsputz unseres Redaktions-Lagerhauses zustande. Denn neben anderen wertvollen Artefakten, wie einem gehäkeltem Toilettensitz-Wärmer im Stargate-Design oder vom Klapo gemalte Pulaski-Portraits, stießen wir auch auf diverse Texte aus einer Zeit VOR Zukunftia! Und da man der Weltliteratur diese Werke natürlich nicht vorenthalten sollte, werden wir diese auch nach und nach unserer Seite hinzufügen. Den Anfang macht Heute eine Dampfhammer-Sammlung zu den Filmen “Monster AG”, “Resident Evil”, “Ice Age” und “A Beautiful Mind”.

Hinweis: Dieser Artikel wurde von Daniel Klapowski am 29.03.2002 für den Forum-Vorläufer dieser Seite verfasst, dessen damalige Insassen bereits seit längerer Zeit aufgrund ihrer sozialen Unzulänglichkeiten aus anderen Diskussions-Treffpunkten des Internets verbannt wurden. Sei es aufgrund geschmacklicher Differenzen zum Thema Star Trek: Voyager (“Alles scheiße!”) oder auch wegen einiger kontroverser Auseinandersetzungen über die stilistische Entwicklung der James Bond-Reihe (“Scheiße, alles!”).

Auf Wunsch des Autoren wurde dieser Text zudem von etwaigen Rechtschreibfehlern befreit und von mir, ohne sein Einverständnis natürlich, um bunte Bilder nebst lustiger Untertitel erweitert.


In der letzten Woche war ich nicht nur im Namen des Herrn unterwegs, sondern auch in Sachen Kino! Ganze VIER aktuelle Filme habe ich gesehen, zwei zuhause, zwei im Lichtspielhaus…

Monster AG

„Watt ’ne schöne Grafik!“ – Aus irgendeinem Grund geraten auch abgebrühte Filmfreaks noch immer ins Staunen, wenn sie einem neuen Pixar-Film begegnen. Und wie schon so oft bewiesen, scheinen CGI-Filme für gute Qualität geradezu prädestiniert zu sein. Sieht man von „Final Fantasy“ ab, war jeder komplett am PC entstandende Film ein mittlerer bis großartiger Erfolg. Liegt es daran, dass an den Dingern stets gut vier Jahre lang herumgeschraubt wird? Ist man mit mehr Herzblut und Ideen dabei, wenn man keinen Real-Film innerhalb eines Jahres herunterkurbelt?

Ein bißchen enttäuscht war ich dennoch von dem Streifen. Nachdem „Toy Story“, „Das große Krabbeln“ und „Shrek“ auch für ältere Semester interessant waren, wirken die knuffigen Monster manchmal wie aus der Sesamstraße rekrutiert. – Auch die Gags lassen diesmal eine gewisse Reife vermissen!

Die Grundkonstellation „Monster haben Angst vor Menschenkind“ wird halt bis zum Erbrechen abgenudelt. Teilweise verkommt die Storyline ein bißchen zu „Ohnsorg Theater – The Next Generation“: Da wird sich verkleidet, in Wandschränken versteckt und stets haarscharf an der Entdeckung vorbeigeschrammt, wie wir es aus derartigen Komödien schon zur Genüge kennen. Halt Schenkelstreichler der Marke: „Wie? Was das für ein Geräusch war? – Das war mein Magen, ich hab‘ Hunger!“ oder „Oh, gehen sie da nicht rein! (*sich vor die tür werf*) Da zieht sich mein Schwager gerade um!“

Für Kinder durchaus nett, für Eltern aber nur solange interessant, wie man sich von den hübsch animierten Haaren des Hauptdarstellers einlullen lässt.

Note: 3 +

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“Sch… schau nur! Dieser Besucher liest tatsächlich den ganzen Artikel und nicht nur die spaßigen Bilduntertitel!” – “Was für ein… Monster! Jetzt fehlt nur noch, daß er einen positiven Kommentar verfasst… *grusel*”- Einsichtig. Nur gut, daß der rechte Klopps keine Fell-Allergie hat. So ein 5 Liter-Kanister mit Augentropfen wiegt schließlich nicht gerade wenig!


Resident Evil

Wer neben Emotionen auch Figuren sucht, deren Schicksal unter die Haut geht, ist hier im komplett falschen Film. Klar gelten für Actionfilme (zumal sie sich auf ein Spiel berufen) eingeschränkte Maßstäbe, aber wenn ich derartig gähnige Protagonisten sehen will, kann ich mir morgens auch „Spiegel TV“ ansehen. Im Badezimmer meiner Wahl…

Jeder Satz und jede Pause kommt überdeutlich erkennbar aus der „Was ich dem Zuschauer noch sagen muss“-Retorte.
Und alles hat man schon mal irgendwo gesehen, vor allem die weibliche Kampfmaschine, die den Film (dem Buch „Dramaturische Kunstgriffe for Dummies“ sei Dank) ohne Erinnerungen an ihre Vergangenheit zu tragen versucht. Dazu stoßen aufgesetzte Fast-Nacktszenen, die berühmten 10 kleinen Negerlein, von denen ein Großteil recht früh verschlissen wird, sowie ein durchgeknallter Computer, der das Fortkommen im Forschungskomplex behindert. Und halt bescheuerte Zombies…

„Bröööh!“
„Graaaah!“
„Buuuh!“

Im Gegensatz zu Sumpfmonstern, japanischen Riesenechsen, Außerirdischen und Spiderman hat der gemeine Zombie die filmische Evolution der letzten 50 Jahre komplett verschlafen. – Oder halt vertotet.
Außer dickeren Augenrändern, zerzausteren Frisuren und weißerem Make-Up haben die Mercedesse unter den Schlafwandlern nicht viel dazugelernt. Die Folge: Wenn zwei Dutzend Kinderschrecks voll ausgeleuchtet vor den Hauptdarstellern stehen und diesen die Grabbelfinger in die Pullis schieben, kommt nicht wirklich Spannung auf.
Vom mittelmäßigen CGI-Endmonster auf dem optischen Stand von 1995 ganz zu schweigen…

Note: 4 +

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“Ahaaa! Endlich haben wir den Verantwortlichen für ‚Ein Musikhotel am Wolfgangsee” gefunden! Denn erst seit ich Damals aus Versehen dorthin gezappt habe, fühle ich mich so untot. Auf iiiiihn!!” – Hingezogen. Zombies in Resident Evil werden meistens als leblose Gestalten ohne jegliche verbliebende Menschlichkeit und Gnade für ihre Opfer dargestellt. Kein Wunder, daß man die Komparsen größtenteils in deutschen Behöden rekrutierte.


Ice Age
(oder: CGI-Effekte von 1995, Teil 2…)

Hat man kurz zuvor noch „Monster AG“ gesehen, ist man zumindest technisch komplett ernüchtert. Die Umgebung (und manche Figuren) entblößt an allen Ecken und Kanten reichlich… Ecken und Kanten! Kaum eine natürliche Rundung erfreut das Herz, was dem Ganzen einen etwas lustlosen Stil verpasst. Gut, die Designer werden sicher behaupten, dass dieser schlichte, comichafte Look absichtlich gewählt worden ist. – Wären die Menschen nicht so hässlich und teilweise traurig animiert, würde man ihnen das vielleicht sogar glauben!

Die Story ist schlicht und wirkt zusammengepuzzelt. Der einzige rote Faden zwischen den oft Slapstick-angehauchten Einzelstories ist die Charakterentwicklung der üblichen Team-Zusammenstellung: Der Böse, der sich zum Guten wandelt, der gutmütige, starke, aber sensible Brummbär und Außenseiter (Wer hat da „Shrek“ gerufen?), sowie der zweite Außenseiter, der etwas beschränkt ist und die Klappe nicht halten kann (Wer hat da ge-„I-Aaa!“-t??).

Die Gags sind teilweise amüsant, aber nicht wirklich zwerchfellerschütternd. Vor allem, da vieles etwas aufgedreht auf den visuellen Holzhammereffekt abzielt. Dies ist wohl der erste CGI-Film, der NICHT an normaler Physik festklebt, sondern auch schon mal ein meterhoch fliegendes Mammut zeigt, das aus einer Eisrutsche fällt oder gar durch unbekannte Kräfte aus einem tiefen Lavasee herauskatapultiert wird. – Willkommen in der Welt der Hero Turtles und Power Rangers, liebe Computeranimation!

Note: 3 +

, „A Resident Ice Mind AG“ – 4 Oldiehämmer

“Verdammt, hätte ich bloß nicht gesagt, daß ich von der kalten Gegend hier so langsam den Hals voll habe! Arrrgh!” – Zäpfchen rein. Sid das Faultier plagt die Angst, daß ihn sein Säbelzahn-Begleiter kaltmachen will. Aber da er ja nicht von Gestern ist (sondern sogar noch von viel früher!), kommt er ihm dabei einfach zuvor.


A Beautiful Mind

Guten Tag! – Kennen Sie „Sixth Sense“, „Vanilla Sky“, „Fight Club“ oder „The Others“? Mögen Sie Ihre verschwommenden Realitäten und Traumwelten gut abgehangen? Stehen Sie darauf, zusammen mit dem Hauptdarsteller auch visuell in die Irre geführt zu werden, ohne eine Chance zu haben, dies auch frühzeitig zu bemerken?

Wenn ja, dann dürfte der zweite Teil dieses verkrampft anspruchsvollen Filmes Ihnen durchaus gefallen! Seien Sie dabei, wenn ein unerträglicher nuschelnder (nur in der deutschen Synchro?) Rüssel Crowe die Welt neu entdeckt! Erleben Sie, wie seine schizophrene Figur all die Facetten des „Sturr-Geraus-Glotzens“ auslotet!
Erleben Sie einen Mann, der trotz seines derben Lattenschusses noch eine einfühlsame und hübsche(!) Frau für sich gewinnt, die über Jahrzehnte hinweg ihrem irren Mann die Treue hält. – Warum das so ist, wird ein weniger rationaler Kinogänger mit „Liebe!“ umschreiben. Ich hingegen halte es für aufgesetzt, dass ein sabbernder Mathefreak, der für sein Leben gern nach unten schaut, derartig leicht das Herz einer starken Frau bricht…
Keine Ahnung, wie diese angeblich „wahre“ Geschichte in der Realität abgelaufen ist. Einige beschönigende Details scheinen nämlich ganz offensichtlich hineingewoben zu sein. Unmöglich beispielsweise, dass ein Schizophrener erst nach Jahrzehnten bemerkt (Genauer: Sein unschizophrenes Umfeld), dass weite Teile seiner Vergangenheit nur ein Hirngespinst waren.

Trotz gewisser anrührender Momente hat mich der Film über weite Strecken hinweg eher gelangweilt. Überhaupt bin ich immer etwas zwiegespalten, wenn berühmte Schauspieler geistig Behinderte spielen. Für soooo schwer halte ich das nämlich auch wieder nicht, auch wenn die Mehrheit der Zuschauer stets das Gegenteil vermutet.
Trotzdem werden solche Rollen nicht erst seit Dustin Hoffmann’s leicht schmierigem und beschönigenden „Rainman“ immer gerne von Schauspielern gespielt, die sich einen Oscar erhoffen.
Merke: Wer einen halbwegs „normalen“ Menschen so perfekt spielt, dass dieser eben wirklich normal, authentisch und vielleicht etwas unauffällig wirkt, wird nie sonderlich beachtet. – Jedenfalls nicht, solange im selben Jahr irgendein Star diverse Depressive, Autisten oder sonstiges Klappsenpotential nachstellt.

Ich jedenfalls halte diesen Film für überbewertet, dem Deckmäntelchen der „wahren Begebenheit“ nur begrenzt würdig und stellenweise auch für ein bißchen dröge.

Note: 3 +

, „A Resident Ice Mind AG“ – 4 Oldiehämmer

“Guuuckt mal alle! John schlauuuu!” – “Ja-ja, kaum fängt jemand an, anstelle von Papier nur auf dreckigen Fenstern oder alten Badezimmerkacheln zu schreiben, schon wird dieser von allen Leuten für wahnsinnig clever gehalten. Ist doch unfair, sowas!” – Scheibenwischerei. Diese Formel beispielsweise beweist lediglich, daß man einen Dönerspieß (unten) auch in einer quadratischen Pfanne (unten rechts) braten kann. Und dafür dreht man extra einen Film?!

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Artikel

von Sparkiller am 20.12.08 in Filmkritik

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Kommentare (3)

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  1. Mieze sagt:

    Stargate-Toilettensitz?? Stargate-Toilettensitz!! … sowas will ich auch haben .. warum gibt’s das nirgendwo zu kaufen? .. häkelt ihr mir auch einen? ;)

    Achso, zum Artikel .. hmm.. ziemlich kurz ausgefallen, aber nett zu lesen^^

  2. Kuang sagt:

    Wow, Ice Age die gleiche Note zu geben wie Monster AG.
    Ich bin erschüttert !!einself Monster AG bekommt bei mir ne 2+ Ansonsten volle Übereinstimmung in allem und überhaupt.

    Cheers, Beers

  3. Knabenschuh sagt:

    Und ich halte diese Seite für überbewertet. Selten solche selbstgefälligen „Rezensionen“ gelesen. Manches mag ja ganz lustig sein, aber das meiste ist leider nur altkluges Geschwätz, das bei etlichen Filmen in peinliche Ahnungslosigkeit ausufert.

    2001, Metropolis, Beautiful Mind ……..

    nja die Seite richtet sich ja wohl ohnehin eher an die 16 – 18 jährigen, die oben genannten Filme eher nicht.

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