Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

Temporaler Krieg – Oder: Wie man Minutenzeiger durchlädt…

, Temporaler Krieg – Oder: Wie man Minutenzeiger durchlädt…Viele Leser würden uns gerne fragen: „Wie funktioniert das bei ENT mit dem temporalen Krieg?“ – „WÜRDEN“ deshalb, da sie dann meist in letzter Sekunde niemals geboren wurden. Die Antwort auf ihre Frage bleibt trotzdem die Gleiche: Es funktioniert nicht! Nur Webmaster können vergangene Fehler unbemerkt ausmerzen. – Admin-Funktion sei Dank!

Besonders gut hat mir ja der Zweiteiler „Shockwave“ gefallen!

Archer, eingefleischter Sauerstoff-Liebhaber, verliest sich im Fahrstuhl und drückt „Zukunft“ statt „Zugluft“.

Prompt steigt er in einem zerdepperten Wolkenkratzer um Anno 16.030 aus. Der Putz (Dreckfaktor wurde im Laufe der Evolution optimiert) sickert seit Jahrzehnten durch die Fußböden und fällt daher gleich mehrmals von der Decke. Dazu überall eingestürzte Wände, Schutthaufen, Stützpfosten, Stahlträger, Säulen und Balkendiagramme…

Die Welt liegt nicht nur in Trümmern, sondern schon irgendwo darunter…

In all diesem Chaos kommt plötzlich der Mann mit dem Comedy-Pseudonym „Future Guy“ vom Herrenklo. Leider habe Archers Transport in die Zukunft fiese Auswirkungen auf die Zeitlinie(n) gehabt.

Zur Erklärung: Future Guy und seine heitere Family (Future Friend, Future Buddy, Future Type und Future Fellow) sehen die Zeit nicht als eine Linie, sondern als sich exponentiell verzweigende Bäume. Oder noch schlimmer: PC-Peripherie. Und „Exponentiell“, das weiß der 6.-Klässler mit der Bakterienkultur im Biounterricht, bedeutet, dass da ganz schön was an Informationen zusammenkommt…

Wer in der Zukunft die sich ständig ändernde Zeitlinie noch im Auge behalten will, braucht entweder ein Auge von der Größe eines durchschnittlichen Universums oder einen verdammt gutes Ablagesystem. So wurden in der Zukunft schon aufklappbare Borgkuben mit überdimensionierten Karteikarten gesichtet!

Jedenfalls sitze man nun ganz schön in der Tinte, da alle Zeitportale zerstört seien. Wie gut, dass Future Guy den Zeitstrom seit jeher nur als „unverbindliche Laufempfehlung“ angesehen hat. So wartete er also praktisch geduldig vor der Tür, während Hunderte von Jahren in der Änderungsschneiderei zubrachten…

, Temporaler Krieg – Oder: Wie man Minutenzeiger durchlädt…

“Kommt Zeit, kommt (Un)Rat!“ – Selbst kleinste Eingriffe in die Zeitlinie können schlimme Folgen haben! Dieses Bild entstand, weil im Jahre 2003 die beliebte Seite ST-Enterprise.de nicht oft genug aufgerufen wurde. Ein tödlicher Fehler, den unsere Leser leicht beheben können…

Überhaupt müsste Future Guy derartige Situationen ja kennen. Immer, wenn seine Gegenspieler im Temporalen Krieg einen Al-Qaida-Piloten in ein Linienflugzeug setzen, dürfte Freund Guy schließlich abwechselnd in einer Nacktbar für Zyklopen oder in einem künstlichen Vulkan zu sich kommen. – Oder, wie hier, eben in einer Stadt, die sich im Winter selbst (ver)streut…

Was uns zu der (F)Rage bringt: Wie, in Stundenzeiger`s Namen, soll so ein Tempo. Krieg funktionieren? Klingt eh viel mehr wie ein Verdrängungskampf unter Taschentuchherstellern… – Wer in diesem Krieg auch nur einmal den großen Coup gelandet hat, hat doch schon praktisch gewonnen! Da können bei dem Opfervolk noch so viele Zeitportale auf den Schienen Deutscher Bahnhöfe Verspätungen bekämpfen!

Fragt die Dinos! Die mussten wir in 200 Jahren auch erst durch einen künstlichen Meteoriteneinschlag auslöschen, um uns hier so richtig breit machen zu können!

Gut, einmal konnte diese Lücke in der Serienlogik (Shockwave, Teil 2) ja noch hanebüchen gefüllt werden… Aber auf lange Sicht ist das kaum zu erwarten, dass Future Guy mit einer Hand voll Streugut ständig an der Zeitlinie herumpfuscht. Zumal sich vieles der aktiven Reparatur entziehen dürfte… Das wäre ja so, als wenn mir im Sturm das Dach wegfliegt und mein Temporaler Dachdecker versucht 2 Wochen vorher, einen Schmetterling in Südamerika mit den Flügeln schlagen zu lassen. Auf dass sich das Wetter zu meinen Gunsten ändern möge…

Jeder von euch, der „Joachim Bublath“ nicht für den Nachfolger von Hubba Bubba hält, wird schon von diesen Gedankenspielen gehört haben…

, Temporaler Krieg – Oder: Wie man Minutenzeiger durchlädt…

“Wir – haben – doch – keine – Zeit!“ – Apokalypse macht schlau: Flux brennende Mülltonne gelöscht, ausgekippt und den Inhalt wahllos auf den Brennstäben einer verlorenen Generation verteilt… 0,5 Sekunden nach diesem Schnappschuss war Archer auch schon wieder in seiner Zeit!

Ich bin ja wirklich gespannt, wie sich der Temporale Krieg (nicht) entwickelt und welch feste, kontinuierliche Pläne man mit einer Storyline haben kann, die themenbedingt die Haltbarkeit von Wahlkampfversprechen besitzt…

Zum Schluss noch eine Zeitreise-Episode, direkt aus dem prallen Leben von Enterprise gegriffen… Ich proudly presents: Die Cliffhangerfolge der 2. Staffel!

„Oh, jetzt sind plötzlich alle unsere Vorzeige-Planeten von Klingonen bevölkert! – Das war doch vor dem Essen noch nicht so!?! – Wie gut, daß ich mein Mittagsschläfchen immer außerhalb des Zeitstromes verbringe. Sonst hätte ich das nicht gemerkt!“

*Schnell 500 Jahre in Vergangenheit reis um klingonischen Zeitreisenden davon abzuhalten, die Geschichte zu verändern. Tatsächlich erwischt unser Held ihn dabei, wie er seine dreckigen Griffel im Zeitstrom wäscht.*

„Hoho! Halte ein, Unhold! Ich bin es, deine Nemesis!“

*Klingonen totschlag*

„Haha! Ich habe die Zukunft gerettet! Ich! Ich allein! Ich allein bin SUPER-CHRONO!“

*wenig später materialisieren sich 3 weitere Klingonen*

„Tschuldigung… Wir sind aus der Zukunft und wollten eigentlich verhindern, daß sie die Zeitlinie reparieren, indem sie unseren Agenten hier umbringen… Schade, wir sind wohl zu spät, wie? – Aber macht nichts! Reisen wir eben noch mal 2 Minuten zurück!“

„Nein!! NEINN!“

*2 Minuten vorher*

„Hoho, halt ein, Unhold! ich bin es, deine Nemesis! Huch, wer seid ihr Drei denn?“

*3 Klingonen materialisieren sich und klatschen SUPER-CHRONO in die 2-dimensionale Ebene des Seins zurück*

(…)

*500 Jahre später, im Haus von SUPER-CHRONO!*

„Oh, Gott, der Junge sollte doch Essen kommen, aber in seinem Zimmer ist er nicht, Vadda!“

„Wurde bestimmt in der Vergangenheit wieder mal umgebracht… Wollte der nicht 500 Jahre zurück reisen? Na, ich werd ihn mal unterstützen gehen!“

*Pfeife und Schrotflinte vom futuristischen Kamin nehm*

„Hoho, halt ein, Unhold! ich bin es, deine Nemesis! Huch, wer seid ihr Drei denn? Und Paps, Du auch hier?“

, Temporaler Krieg – Oder: Wie man Minutenzeiger durchlädt…

“… Du, ich würd` gerne noch weiter quatschen, aber ich muss vor der Mittagspause noch eine Zivilisation auslöschen.“ – Hier sehen wir die finsteren Zukunftsschatten aus dem Suliban-Lager auf dem Weg zur Arbeit… Berufsbezeichnung seit 1985: Berater für Zeitmanagement.

Wegen Überlastung der geneigten Zuleser wird dieses Zeitfenster hiermit geschlossen…

Vielleicht hätte ich an dieser Stelle doch besser den Artikel vom 17.04.2003 („Neelix indische Pfannenrezepte“) stehen lassen sollen. Aber ich hatte Weihnachten 2005 einfach nichts besseres zu tun…

So, jetzt mach` ich aber wirklich Schluss!

*Bringt seinen eigenen Urgroßvater um*

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Artikel

von Klapowski am 01.02.03 in Star Trek

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Kommentare (9)

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  1. Gast sagt:

    sehr köstlich :) und trifft wohl genau das, was ich und viele andere bestimmt auch schon überlegt haben!

    MEHR!! :)

    mfg
    lesmurf

  2. nakedtruth sagt:

    Toll,und am Ende sind Captain Future und seine Kumpanen auch noch DS9 Propheten, die das Voyager Desaster verhindern wollen.

  3. frakesjoe sagt:

    AlQuaida-Piloten? die "bösen" Zukunftswesen haben von Suliban zu Taliban gewechselt?

  4. TauSigma sagt:

    Am geilsten finde ich eigentlich immer – auch schon zu Zeiten von Captain… ehm… Admiral Janeway … das die Typen aus der Zukunft generell 10 Minuten zu spaet sind. Da kann die dollste Katastrophe passieren – so von wegen Neelix macht 'nen Chili – und der Typ kommt wenn alle von probiert haben … garantiert…

    CU
    TauSigma

    —————
    cd /pub
    more beer

  5. Bakterius sagt:

    12 Monkeys…

  6. Gast sagt:

    hm…stimmt:
    TAliban und SUliban…ist diese "Verwandtschaft"echt nur zufall?

  7. ObiJan sagt:

    Ihr müßt das so sehen. Zeit ist relativ. Bei Terminator macht es z.B keinen Unterschied, ob John Connor ungeboren, als Teenager oder Erwachsener gekillt wird. Hauptsache er stirbt vor Zeitpunkt X. Das Gute daran. Man hat mehr Zeit zum planen. Folglich kann man seine neuesten Tricks und Spielzeuge ausprobieren und von der Zukunft aus im Geschichtsbuch zuschauen, wie das Ganze Ausgeht. Alles ist also pure Unterhaltung.
    Ansonsten ist es ja so, daß wenn Variable a geändert wird, die ursprüngliche Formel sich so dermaßen verändert, daß man den Ursprung der Änderung nur schwer entdecken kann.Wie will man außerdem was verhindern wenn man nicht mehr existiert ? Passend dazu finde ich die Voyager Folge mit dem Zeitverändernden SChiff. WAr wohl auch die einzig gute Doppelfolge…

  8. TauSigma sagt:

    @ObiJan: "Ein Jahr Hoelle" meinst Du. Das war auch (imho neben "Equinox") die allerfetteste Folge ueberhaupt. Bei der Folge war es uebrigens so das sich das fremde Schiff innerhalb eines temporalen Schildes befand. Aus dem Grund ist auch die Voyager verschont geblieben. Auch bei Star Trek:Der erste Kontakt blieb die Enterprise vom temporal angerichteten Schaden unbeeinflusst, da sich sich in einem temporalen Wirbel befand der das Schiff und Mannschaft schuetzte.

    Die Frage ist nur: Wenn Picard & Co. – gerade in einer solchen Situation – spaeter zurueck in die Zukunft (*gg*) reisen, warum zum Teufel geben sie Cochran oder irgendjemanden sonst keinen Hinweis, das 2300 irgendwas die Borg die Erde angreifen. Da Cochran so wie so schon ueber alles Bescheid weiss haette man einen Weg finden koennen diese Information "zurueckzulegen", welches eine Zeitreise der Enterprise ueberfluessig gemacht haette.

    Wenn diese Reise jedoch – angenommen Cochran haette die Nachricht ueber Jahrhunderte aufbewahren koennen un dann spaeter der Sternenflotte zustellen koennen – ploetzlich ueberfluessig wird, wie koennen Picard & Co. diese Nachricht an Cochran uebergeben? *stutz*

    Oder koennte man behaupten das "die Zeit" an sich kontinuierlich verlaeuft – somit der "Vorfall" mit der Zeitreise zu Sterndatum x tatsaechlich stattgefunden hat, und somit bei Sternzeit x1 diese Reise ueberfluessig wird?

    Wer weiss…

    CU
    TauSigma

    —————
    cd /pub
    more beer

  9. Bakterius sagt:

    Sehr verwirrent das alles.
    WAber wenn das funktioniert wieso schreibt stus dann schelchte Sachen über die ENT-Folgen? In ein paar Jahren klonen wir einfach GUTE Drehbuchautoren und schicken die in der Ziet zurück. Damit hätten wir dann gute ENT-Folgen. Doch dann hätte ich dies nie geschreiben weil es nie schlecht Folgen und/oder Autoren gegeben hätte. BTW: Wo wir dann in der Zukunft Leute zurückschicken die die Welt verbessert wird dann nicht das ganze Unternehemen Zeitreise nutzlos?

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